Altmannstein
Premiere für die neue Wasserwachtführung

Team um Daniel Fischer organisiert seine erste Jahresversammlung - Blick auf die 70-jährige Vereinshistorie

04.08.2021 | Stand 23.09.2023, 20:09 Uhr
Goldene Rettungsschwimmer: Erneut sieben Personen legten das Rettungsschwimmerabzeichen in der Stufe Gold ab. Darüber hinaus gab es Urkunden für die geleisteten Wachstunden. −Foto: B. Meyer

Altmannstein - Zum ersten Mal nach den Neuwahlen im Januar hat der neue Wasserwacht-Vorsitzende Daniel Fischer mit seinem Vorstandsteam die Jahresversammlung der Ortsgruppe Altmannstein organisiert.

Knapp 30 Teilnehmer konnte er zu der Versammlung begrüßen. Auch Kreis-Vorsitzender Peter Gampl war wieder gekommen, um aus seiner Sicht über die Ortsgruppe und den Kreisverband zu berichten.

Fischer blickte zunächst kurz auf die Geschichte der Ortsgruppe zurück. Am 29. Juli konnte man das 70-jährige Bestehen feiern. Wegen der Corona-Pandemie gab es keine große Festveranstaltung. Zahlreiche Aktivitäten der Ortsgruppe gab es sowohl im Bereich der Wasserrettung als auch im gesellschaftlichen Bereich in diesen sieben Jahrzehnten. Technischer Leiter Korbinian Mayr listete im Anschluss die Wachstunden und Ausbildungen der Wasserwacht auf. Eine außergewöhnliche Zeit hat auch die Ortsgruppe durch die zahlreichen Corona-Beschränkungen durchmachen müssen. Dennoch wurde vieles gemeinsam gemeistert, so der technische Leiter. 1013 Wachstunden wurden alleine im Freibad in Altmannstein geleistet. An der Kratzmühle unterstützte die Ortsgruppe mit 212 Wachstunden. Mayr appellierte an die Mitglieder, sich noch mehr bei den Wachstunden im Freibad einzubringen. Die Masse der Stunden wird von einigen wenigen Wasserwachtmitgliedern geleistet. Hier bräuchte man noch mehr Unterstützung. Bei den Schwimmabzeichen machte sich dann erneut die Corona-Pandemie bemerkbar. Nur vier Seepferdchen, vier bronzene, zwei silberne und ein goldenes Schwimmabzeichen wurden abgelegt.

Eigenständige Schnell-Einsatz-Gruppe

Seit 2. März ist man eine eigenständige SEG-Einheit (Schnell-Einsatz-Gruppe) des Landkreises. Alarmierungen erfolgen nun auch bei Notfällen an den Kanalabschnitten um Riedenburg. Inwieweit man an der Donau bei Hienheim zu Rettungseinsätzen alarmiert wird, ist noch nicht endgültig geklärt. Heuer wurden auch schon wieder Kurse für Rettungsschwimmabzeichen in Silber und Gold gestartet. Der letze Goldkurs dauerte fast zwei Jahre, merkte Wolfgang Banzer bei der Verleihung der Abzeichen an. Daniel Fischer, Leon Kammerer, Dennis Pfeffer, Dominik Schiereis und Reinhard Stadler legten Wiederholungsprüfungen ab. Für Mathias Forster und Korbinian Mayer war es das erste Goldabzeichen.

Von der Jugendarbeit berichtete Marie Schmidt. Die Wasserwachtjugend zeigt sehr viel Ehrgeiz. Musste man anfangs die Schulungen noch online abhalten, kann man jetzt wieder im Freibad trainieren. Auch beim Jugendaktionstag in Beilgries beteiligte sich der Wasserwachtnachwuchs.

Kassier Reinhard Stadler führte die Einnahmen und Ausgaben auf. 1200 Euro habe man zwar für Dienstbekleidung ausgegeben, doch diese hat man über den Kreisverband wieder zurückerhalten. Mit dem vorhandenen Finanzpolster kann man die geplanten Vorhaben umsetzen. Kreisvorsitzender Peter Gampl lobte zwar die Finanzlage der Gruppe, doch um die geplante Aufrüstung zu finanzieren, reiche der Bestand nicht aus. Man bekäme für die Beschaffung der Gerätschaften zwar Zuschüsse vom Freistaat Bayern, doch sei man bei den Unterhaltskosten oft auf die eigenen Mittel angewiesen. In seinen Augen sei hier noch kräftiger finanzieller Nachbesserungsbedarf erforderlich. Man leiste schließlich hoheitliche Aufgaben auf ehrenamtlicher Basis. Brächte man die gesamte Ausrüstung nach München zur Staatskanzlei und die Regierung müsste dann geeignetes Personal suchen und bezahlen, wäre diese eine schier unlösbare Aufgabe.

"Auf die Jugend müssen wir bauen"

Gampl blickte auch kurz auf die Wasserwachthistorie zurück. 45 Jahre davon konnte er begleiten. Dabei sah er einen erheblichen Wellengang wie in einem Meer. Mal ging es steil nach oben und alles lief wie am Schnürchen, doch gab es auch Tiefen, in denen die Aufgabenerfüllung fast zum Erliegen kam. Die Entwicklung führte die Ortsgruppe von einer Badehosengruppe hin zu einer schlagkräftigen Truppe im Erste-Hilfe-Leistungssystem. In der Pandemie habe man vieles lernen müssen, so der Kreisvorsitzende. "Das Wasser war weg und man hatte keine Möglichkeiten zum Trainieren. "

Gampl lobte auch die gute Jugendarbeit. "Auf die Jugend müssen wir bauen und sie hegen und pflegen wie eine Pflanze. " Die Jugendleiter sei zwar das Gesicht der Ortsgruppe, aber der gesamte Vorstand sei zu ihrer Unterstützung aufgerufen. Einen wichtigen Punkt sieht Gampl in Altmannstein noch etwas stiefmütterlich behandelt: Durch die Gewinnung von Fördermitgliedern könnte man zusätzliche Einnahmen generieren, die in der Jugendarbeit gut angelegt wären. Gampl dankte den aktiven der Ortsgruppe und auch der Gemeinde Altmannstein, die immer ein offenes Ohr für die Belange der Wasserwacht habe. "Wir sind kein Verein, sondern eine Hilfsorganisation, die Menschen in Not hilft. Diese wichtige soziale Aufgabe muss weltweit bewältigt werden", schloss Gampl.

Glückwünsche zum Jubiläum und Urkunden

Dritte Bürgermeisterin Claudia Schiereis (CSU/PW) überbrachte die Glückwünsche der Marktgemeinde zum Jubiläum. "70 Jahre sind ein ganzes Menschenleben", stellte sie fest. Seit der ersten Badeanstalt mit der Badehosenmannschaft von damals bis zur Einsatzgruppe von heute habe sich viel verändert. Nur die Basis sei geblieben: Menschen in Not helfen. Die Gemeinde sei sich der wichtigen Aufgabe der Wasserwacht bewusst und werde weiterhin nach Kräften unterstützen. Ob im Freibad, beim HvO-Team, beim Blutspenden oder der Corona-Teststation: Überall hätten sich die Mitglieder der Wasserwacht eingebracht und leisteten so einen wertvollen Beitrag für das gesellschaftliche Leben. Sie wünschte weiterhin ein gutes Fahrwasser und eine gute Motivation in der jungen Vorstandsriege.

Als nächsten Termin kündigte Daniel Fischer das Sommerfest der Wasserwacht im Freibad an. Es soll unter den geltenden Auflagen am Samstag, 14. August, stattfinden. Für die diensteifrigsten Wasserwachtmitglieder gab es zum Ende der Versammlung noch Urkunden für die geleisteten Wachstunden. Im Bereich der Wasserrettung kam Wolfgang Banzer alias Mister Freibad auf 286 Stunden. Felix Pflug belegte mit 134,5 Stunden Platz zwei. Der technische Leiter Korbinian Mayr landete mit 102,5 Stunden auf dem dritten Rang. Im HvO-Dienst leistete Dennis Pfeffer 570 Stunden, gefolgt von Korbinian Mayr (430 Stunden) und Maximilian Forster (358 Stunden).

DK


Bernhard Meyer