Enkering
Preisverleihung stank zum Himmel

UDO-Ball in Enkering mit Besucherrekord - Zahllose originelle Kostüme

01.03.2019 | Stand 23.09.2023, 6:07 Uhr
Roland Panzer

Enkering (EK) Von rückläufigen oder stagnierenden Besucherzahlen können die Verantwortlichen der Enkeringer Faschingsgesellschaft wahrlich nicht sprechen. Weit über 200 Maschkerer und Schaulustige nahmen am Unsinnigen Donnerstag am Spektakel "originellstes Faschingsthema" im Bräusaal teil - "so viele Eintritte hatten wir schon Jahrzehnte nicht mehr", hieß es.

Die Gründe für den hohen Zulauf könnten unter anderem in den einmaligen Ideen und der Umsetzung der Themen zu finden sein. Der närrische Wahnsinn begann nämlich bereits am Einlass. Zwei toll geschminkte Voodoopriesterinnen, beängstigende rot blinkende Augen, Voodoopuppen und eine Ratte wollten nur das Eine - den Eintrittsstempel auf den gut gelaunten Besuchern platzieren, was gerne angenommen wurde, denn man wusste ja nicht, welche Folgen die Verweigerung gehabt hätte.

Im Bräusaal angekommen, nahm das Tohuwabohu seinen Lauf, wobei der Weg dorthin beschwerlich sein konnte, denn überall lagen "tote Mäuse", die in übergroße Mausefallen geraten sind, was ihnen bei der Maskenprämierung den siebten Platz einbrachte.

Spielzeugsoldaten standen wie versteinert auf der Tanzfläche, und selbst der Versuch, irgendeine Regung zu provozieren, blieb erfolglos. Wie das Spielzeug den sechsten Preis in Empfang nahm, blieb ein Rätsel. Selbst die einstigen Bewohner des Schellenbergs und der Rumburg waren der Einladung zum UDO-Ball gefolgt, und so zogen lautstarke, martialische Germanen vom Schellenberg in die Ortsmitte ein und konnten die Jury mit dem fünften Platz überzeugen: "Wir sind stolze Männer aus Angering. Wir sind von der Rumburg heut runter gstiegn. Jetzt wollen wir feiern, so rollt rein ein Fass. Und singen und trinken, oh das wird ein Spaß?".

Nicht nur mit diesem Lied begrüßten die Alt-Angeringer von der Rumburg die Ballbesucher, sie waren zudem eingeladen, sich mit einem typischen Ritteressen zu stärken. Für die Gruppe bedeutete die Idee, dass sie mit dem dritten Platz auf dem Siegerpodium landete und mit einem Preisgeld belohnt wurde.
Wenn natürlich das kriegerische Volk der Germanen und die Altangeringa ihre Anhöhen verlassen, kann eine Schmiede nicht weit sein. Die Schwerter und Messer der Urvölker wurden in der Glut erhitzt und auf einem Amboss bearbeitet. Die Initiatoren, der Elferrat, schrammten nur knapp am Podium vorbei und mussten sich mit dem vierten Platz begnügen.

Sichtlich Probleme hatten die zweitplatzierten, auf die Bühne zu gelangen. Mit ihren übergroßen Kostümen konnten die Megagirls nicht nur die Jury überzeugen. Die Auszeichnung des Gewinners der Maskenprämierung stank nicht zum Himmel, wo man eventuell Bestechung oder Einflussnahme auf die Preisrichter vermutete, sondern weil die Gruppe im stillen Örtchen die Tanzfläche in Beschlag nahm. So war es auch nicht verwunderlich, dass die Plumpsklos keine Platzprobleme im beengten Saal hatten.

Des Weiteren konnte die EFG zahlreiche Ehrengäste, verewigt auf dem Walk of Fame, begrüßen: Michael Jackson, Lady Gaga, Marilyn Monroe, Whoopi Goldberg und weitere Showgrößen zeigten ihr Können auf der Bühne - vorgetragen von der Enkeringer Garde. Das Rotkäppchen und der böse Wolf, Hippies, Magier, Indianer, eine Gruppe mit dem Namen "No touch", Gießkannen, Clowns, Totenkopf oder auch Obelix waren immer wieder auf der Bühne zu sehen und trugen zu einem mehr als gelungenen Unsinnigen Donnerstag bei.
 

Roland Panzer