Roth
Preise für die besten Jugendschützer

Sieger des KJR-Wettbewerbs "Feiern, aber sicher!" kommen aus Ebenried und Mosbach

18.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:17 Uhr

Die Kerwaleit Ebenried und das Kärwateam Mosbach werden im Garten der Geschäftsstelle des Kreisjugendrings Roth mit dem KJR-Jugendschutzpreis „Feiern – aber sicher!“ ausgezeichnet - Foto: Tschapka

Roth (tis) Vorglühen und Komasaufen – diese Begriffe stehen dafür, wie sich leider zu viele Jugendliche ein gelungenes Wochenende vorstellen. Dass diese Einstellung weder gut für die Gesundheit noch für die Sozialprognose ist, dürfte nachvollziehbar sein. Der Kreisjugendring Roth, der sich schon seit über 15 Jahren mit diesem Thema beschäftigt, hat deshalb erstmals einen Jugendschutzwettbewerb ins Leben gerufen. Verantwortungsvolle Veranstalter von Konzerten, Festen, Partys oder Kirchweihen, die sich effektiv um den Jugendschutz bemühen, sollen unter dem Motto „Feiern – aber sicher!“ für ihr Engagement belohnt werden und erhalten neben einer Urkunde auch einen kleinen Geldpreis.

Warum das Ganze? „Weil wir für alle Jugendlichen im Landkreis zuständig sind und es zu unseren Aufgaben gehört, Gefahren aufzuzeigen und Präventionsarbeit zu leisten“, betonte die KJR-Vorsitzende Elke Lades-Eckstein bei der Siegerehrung in der Geschäftsstelle des Kreisjugendrings Roth.

Der Wettbewerb und die Veranstaltungen haben schon im Sommer des vergangenen Jahres stattgefunden. Nun wurden die beiden Preisträger von Landrat Herbert Eckstein ausgezeichnet. Gewonnen haben gleich zwei Kirchweih-Organisationsteams: das Kärwateam Mosbach bei Spalt und die Kerwaleit Ebenried.

Kreisjugendpflegerin Stefanie Magerl, von der die Idee zu dem Wettbewerb kam, lobte die gute Vorbereitung und einen der Kärwa Mosbach vorausgehenden Infoabend. „Ihr habt an alles gedacht“, so Magerl. Das Fest in Mosbach sei ein perfektes Beispiel dafür, dass Jugendschutz ein Fest nicht kaputtmacht, sondern dass alle Besucher trotz Einschränkungen ihren Spaß haben können. Das Gleiche gelte auch für die Kirchweih Ebenried, bei der der Jugendschutz von den Besuchern als Normalität und nicht als Gängelei angesehen wurde.

Die beiden Preisträgerteams sorgten zum Beispiel für einen Jugendschutzbeauftragten, der als Ansprechpartner für alle Fragen des Jugendschutzes galt. Markus Mederer von den Kerwaleit Ebenried und Ursi Heckl vom Kärwateam Mosbach übernahmen diese Aufgabe und standen für Fragen wie „Darf ein 17-jähriges Mädchen eine Schwarze Maß trinken“ oder „Wann muss ein 16-Jähriger nach Hause“ zur Verfügung.

Spirituosen wurden bei beiden Feiern nur in einem abgetrennten Barbereich verkauft, zu dem ausschließlich Volljährige Zutritt hatten. Auf der Kirchweih in Ebenried wurden darüber hinaus Schnaps und gehaltvolle Mixgetränke erst ab 22 Uhr verkauft. Ganz wichtig waren auch preisgünstige alkoholfreie Getränke.

Während des vergangenen Sommers besuchten sowohl Stefanie Magerl als auch Vertreter des Jugendamtes die Veranstaltungen, wobei Magerl den Organisatoren eher beratend zur Seite stand, das Jugendamt setzte sich hingegen für die Kontrolle der Jugendschutzrichtlinien ein. Die Maßnahmen wurden hinsichtlich der Vorbereitung und Wirksamkeit beurteilt – und bei positiver Bewertung wurde die Feier auf der Homepage des KJR mit dem Stempel „Feiern – aber sicher!“ versehen. Als vorbildlich galten auch Veranstaltungen der Wasserwacht Allersberg („Baywatch Rock“), des BRK und der Gemeindejugendpflege Allersberg (Jugendkulturfest), sowie des Vereins Jugend lebt aus Schwanstetten (Mittelaltermarkt Schwanstetten).

Landrat Herbert Eckstein bedankte sich bei den jungen Leuten, die sich bei den Feiern engagierten. „Viele sagen, früher haben wir auch alle gesoffen, – aber so einfach ist das nicht“, betonte er. „Jugendlichen gehen heute immer jünger zum Party machen und sind dadurch viel wehrloser als die Älteren“, so Eckstein. Nicht selten landeten heute schon zwölfjährige Mädchen wegen einer Alkoholvergiftung in der Notaufnahme. Deshalb sei es begrüßenswert, dass sich die beiden Gruppen der Diskussion gestellt und bei ihren Festen „Obacht gegeben haben“. Man müsse auch an die denken, die beim Feiern ihre Grenzen nicht kennen, betonte Eckstein, als er die Urkunden und die Schecks über 200 Euro übergab.

Fast ein Jahr ist seit den letzten Festen in Mosbach und Ebenried vergangen und demnächst finden die nächsten Feiern statt. Wenn sich also ein zukünftiger Veranstalter ein Bild von vorbildlichem Jugendschutz machen will, kann er das bei der Kärwa Mosbach vom 24. bis 26. Juli und am 11. und 12. Juli in Ebenried machen.