Prechter sitzt nach

02.03.2008 | Stand 03.12.2020, 6:05 Uhr

Pfaffenhofen (DK) Der Kampf um das Bürgermeisteramt in der Kreisstadt Pfaffenhofen geht in die Verlängerung. Doch einen Sieger hat die Wahl in der Kreisstadt bereits: Den SPD-Kandidaten Thomas Herker, der einen sensationellen Erfolg verbuchen konnte, Hans Prechter (CSU) ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferte und ihn in die Stichwahl zwang.

Als am Sonntagabend die ersten Ergebnisse aus den Stimmbezirken auf die Großleinwand im Raiffeisensaal übertragen wurden, schüttelten die wenigen zu diesem Zeitpunkt anwesenden Zuschauer irritiert und ungläubig die Köpfe: CSU-Rathauschef Hans Prechter, seit 18 Jahren in Amt und Würden, und sein erst 29-jähriger SPD-Gegenkandidat Thomas Herker lagen gleichauf.

Und es sollte den ganzen unheimlich spannenden Wahlabend über ein Zweikampf auf Augenhöhe bleiben. Hans Prechter ist zwar zunächst erneut die Nummer 1 der Kreisstadt: Nach dem vorläufigen Endergebnis entschieden sich 3939 Bürgerinnen und Bürger für den CSU-Titelverteidiger, der damit auf 36,3 Prozent der gültigen Stimmen kam. Im Vergleich zur Bürgermeisterwahl vor sechs Jahren musste Hans Prechter schmerzhafte und massive Verluste hinnehmen: 52,6 Prozent der gültigen Stimmen konnte er damals noch auf sich vereinen – diesmal um volle 16,3 Prozent weniger.

Dass ihm eine Stichwahl nicht erspart bleiben würde, damit dürfte der amtierende Bürgermeister schon angesichts von fünf Gegenkandidaten gerechnet haben. Dass ihm sein SPD-Mitbewerber aber nur mit einem sensationell dünnen Rückstand von 3,2 Prozent aufwartenwürde, das hatte er sicher nicht einkalkuliert: Stolze 3589 Stimmen sammelte Thomas Herker, nur 350 weniger als Hans Prechter. Mit 33,1 Prozent (vor sechs Jahren holte Klaus Herber für die SPD noch 17,9 Prozent) verzeichnete der neue SPD-Hoffnungsträger das beste SPD-Ergebnis aller Zeiten.

Die weiteren Bewerber mussten sich mit Nebenrollen zufrieden geben. Albert Gürtner (FW) kam auf 1849 Stimmen (17,1 Prozent) und blieb um 0,5 Prozent hinter seinem 2002er Ergebnis zurück. Franz Niedermayr (FDP) kam mit 5,3 Prozent (579 Stimmen) als Vierter ins Ziel und konnte sich über einen Achtungserfolg freuen. Dicht auf folgte Monika Schratt (Grüne) mit 5,2 Prozent (561 Stimmen), die damit spürbar schlechter abschnitt als Roland Dörfler, der sich 2002 für die Grünen beworben und 7,2 Prozent der Stimmen auf sich vereint hatte. Johann Buska (FUW) rutschte mit 322 Stimmen im Vergleich zu 2002 von 4,6 auf 3,0 Prozent ab.