München (DK) Als Romuald Lacazette zum bislang letzten Mal im Trikot der Münchner Löwen auf dem Platz stand, schien es noch so, als könnten die Dinge gut ausgehen.
Es war das Relegations-Hinspiel, Ende Mai 2017 in Regensburg und die Sechziger holten auswärts immerhin ein 1:1-Unentschieden. Vier Tage später fehlte Lacazette beim Rückspiel in der Allianz-Arena gelbgesperrt. Die Sechziger stiegen ohne den Franzosen im defensiven Mittelfeld sportlich in die 3. Liga, später sogar in die Regionalliga ab.
Jetzt, da Lacazettes Name wieder mit den Münchnern in Verbindung gebracht wird, scheint es erneut so, als könnten die Dinge gut ausgehen. Der TSV 1860 ist inzwischen wieder (zumindest einmal) aufgestiegen und dabei, sich immer besser in der 3. Liga zurechtzufinden. Auch deshalb hatte Sportchef Günther Gorenzel weitere Neuverpflichtungen bis zum Ende der Transferperiode am heutigen Freitag eigentlich ausgeschlossen. Mit dem Zusatz, das man natürlich trotzdem bis zum Schluss "die Augen offen halten" werde. Und weil sich nun mit Daniel Wein ein wichtiger Spieler im Mittwochstraining am Sprunggelenk verletzte (Ausfallzeit ungewiss), ist die Rückkehr des ehemaligen Löwen Lacazette (per Leihgeschäft) nach übereinstimmenden Berichten plötzlich ein Thema.
"Solange nichts öffentlich kommuniziert wird, werde ich dazu nichts sagen", kommentierte Trainer Daniel Bierofka gestern die Gerüchte. Viel lieber wollte der Löwen-Trainer vor dem heutigen Heimspiel gegen Energie Cottbus (19 Uhr) etwas zu den Spielern sagen, die sicher da sind, oder eben nicht. Aaron Berzel hat Adduktorenprobleme, Nicholas Helmbrecht eine gereizte Patellasehne und Wein eben das Problem mit dem Sprunggelenk. Fit sind dagegen Nico Karger, der unter der Woche das Training mit Herz-Kreislauf-Problemen abbrechen musste und der gegen Aalen ausgefallene Sascha Mölders.
Gegen den Mitaufsteiger aus Cottbus, der mit acht Punkten ähnlich gestartet ist wie die Löwen (sieben) möchte Bierofka im ausverkauften Grünwalder Stadion wieder sehen, wie seine Mannschaft "Power entfacht". Unabhängig vom Personal werde man versuchen, "dass wir unser Spiel durchdrücken", sagt der 39-Jährige.
Ob nun auch Daniel Wein dazu beitragen kann? Gestern wurde bekannt, dass die Verletzung des im Mittelfeld gesetzten 24-Jährigen doch nicht so schlimm ist, wie zunächst befürchtet. "Die Hoffnung ist da, dass er sogar gegen Cottbus spielen kann", sagt Bierofka. Ob sich eine Ausleihe von Lacazette, der seit dem Löwen-Abstieg beim SV Darmstadt nur zu vier Kurzeinsätzen gekommen war, damit erledigt hat? Bierofka selbst hält viel vom kampfstarken, nimmermüden Franzosen, der in der Abstiegssaison zu den Lichtblicken im Löwen-Dress zählte. "Es kann noch eine Position dazukommen, ansonsten bleibt alles gleich", sagt der Trainer.
Matthias Vogt
