"Polizeibeamte mit Herz"

25.02.2007 | Stand 03.12.2020, 7:00 Uhr

Eichstätt (EK) Zweieinhalb Jahre Ausbildung, die ihnen einiges abverlangte, liegen hinter den jungen Frauen und Männern des sechsten Ausbildungsseminars der Bepo in Eichstätt. 108 junge Polizisten nahmen nun den Lohn der Mühen in Empfang und erhielten ihre Ernennungsurkunden.

Insgesamt nahmen 530 Gäste an der Feier in der schön geschmückten Sporthalle der Eichstätter Bereitschaftspolizei teil, neben den Eltern, Verwandten und Freunden der jungen Polizisten auch Landrat Xaver Bittl und Oberbürgermeister Arnulf Neumeyer. Die Festrede hielt Polizeipräsident Karl-Heinz Spörl, Leiter der Bayerischen Bereitschaftspolizei. An gesundem Selbstbewusstsein ließ es der Laudator nicht fehlen. Die jungen Polizisten hätten eine der besten Polizeiausbildungen der Welt, vielleicht sogar die beste, genossen und wurden somit gut auf ihren Beruf vorbereitet. Spörl erinnerte an herausragende Einsätze: Das sechste Ausbildungsseminar war beim Besuch Papst Benedikts in seiner bayerischen Heimat dabei gewesen und hat dabei Aufgaben des Streckenschutzes und des Objektschutzes übernommen. Damit hätten die jungen Beamten bereits erlebt, was sie in der nun folgenden Einsatzstufe, die nun – wie Spörl einräumten musste – auf zwei Jahre verlängert wird. Eine große Herausforderung warte im Sommer auf die Bepo: Beim Weltwirtschaftsgipfel G 8 in Mecklenburg-Vorpommern werde auch die bayerische Polizei mit starken Kräften vor Ort sein. "Dabei repräsentieren Sie in Ihrer Uniform nicht nur die bayerische Polizei, sondern ganz Bayern und nach außen auch Deutschland". Der Polizeipräsident gab in diesem Zusammenhang etliche gute Ratschläge: "Bleiben Sie Mensch", rief der den frisch gebackenen Polizeimeistern zu. Er wünsche sich nicht nur ausführende Vertreter der Staatsgewalt, sondern "Polizeibeamte mit Herz". Gleichzeitig sollten die Beamten das Gespräch mit dem Bürger suchen, Das schaffe Vertrauen und das Vertrauen des Bürgers sei eine der Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Polizeiarbeit. Dem Polizeinachwuchs hielt Spörl vor Augen, dass die bayerische Polizei in "professionelles Unternehmen mit hervorragenden Bilanzen" sei.

Im September 2005 waren insgesamt 120 Beamten eingestellt; 108, unter ihnen 25 Frauen, haben sich zur Prüfung gemeldet – und sie alle bestanden. Dieser Umstand löste nicht zuletzt bei Polizeidirektor Ignaz Brunner, dem Leiter der II. Bereitschaftspolizeiabteilung Freude und Stolz aus, wie er bekannte.

Polizeioberwachtmeisterin Lena Glöckel erreichte einen Notenschnitt von 1,45 und den vierten Platz unter insgesamt 409 Prüfungsteilnehmern aus ganz Bayern. Ein Kollege erlangte Platzziffer sechs und zwei weitere Platzziffer zehn. Damit befinden sich vier Mitglieder des sechsten Ausbildungsseminars unter den besten Zehn.

Alle Polizeioberwachtmeister wurden auf die Bühne gebeten, wo sie in feierlicher Zeremonie ihre Ernennungsurkunden zum Polizeimeister ausgehändigt bekamen.

In einer launigen Rede wandte sich auch Seminarsprecher Wolfram Lechner an das Publikum und vor allem die "Bias", die Beamten in Ausbildung. Er rief, unterstützt von Bildern aus großen Leinwänden, an die Unternehmungen der "Bepo-Tours": "Sie buchen, wir fluchen." 650 Kilometer sei ein jeder gelaufen, 579 Schuss habe er abgegeben und in zirka 18 Fächern sei er unterrichtet worden. Anstrengungen habe sich mit schönen und fast erholsamen Momenten– beispielsweise ein Benimmkurs – abgewechselt. Lechner dankte den Stammbeamten und seinen Kollegen : "Gute Arbeit, Sechste, wir habens geschafft."