Ingolstadt
Polizei twittert emotionalen Brief

Tweet sorgt für Aufsehen im Netz

14.06.2019 | Stand 02.12.2020, 13:44 Uhr
Facebook, Twitter, Youtube: Kaum ein Smartphone kommt ohne Social-Media-Apps aus. Wir stellen die Wichtigsten vor. −Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Vor zwei Jahren passierte am S-Bahnhof in Unterföhring für eine Polizistin und ihre Kollegen etwas Schreckliches: Die Frau wurde niedergeschossen und liegt seitdem im Wachkoma. Ein emotionaler Brief der Polizei München sorgt nun für viel Aufsehen im Netz.

"Hallo Jessi! Seit dem schrecklichen Vorfall am S-Bahnhof Unterföhring sind bereits zwei Jahre vergangen. Obwohl du mittlerweile in der Nähe deiner Heimatstadt in einer Vollzeitpflegeeinrichtung lebst, bist du immer wieder Teil unserer Gedanken und Gespräche. Wir hoffen mit dir, dass dir jeden Tag ein kleiner Schritt zurück ins Bewusstsein gelingt und wünschen dir und deiner Familie dafür weiter viel Kraft. Los wirst du uns übrigens so schnell nicht, denn wir werden dich auch weiterhin besuchen kommen. Deine Kolleginnen und Kollegen." 

 

Die Münchner Polizei schrieb den berührenden Brief an eine im Dienst niedergeschossene Kollegin. Vor zwei Jahren traf die damals 26-Jährige bei einem Schusswechsel eine Kugel am Kopf. 

Der S-Bahnhof Unterföhring im Juni 2017: Es war 8.30 Uhr morgens, als die 26-jährige Polizistin mit ihren Kollegen zu einem Einsatz auf dem Bahnsteig gerufen wurde. Es habe einen Streit zwischen mehreren Beteiligten gegeben. Einer der Randalierer hatte es geschafft, die Pistole im Handgemenge aus dem Holster eines Polizisten zu ziehen. Es kam zu einem Schusswechsel, bei dem die Polizistin am Kopf getroffen wurde. Ärzte konnten zwar das Leben der 26-Jährigen retten, doch seitdem liegt sie im Wachkoma. 

Zum zweiten Mal jährte sich heuer der tragische Einsatz. "Liebe Jessica, auch wenn Du nicht mehr mit uns Streife fahren kannst, Du bleibt immer unsere Kollegin", twitterte die Polizei München mit einem Foto von dem Brief. Der Tweet wurde bereits über tausendmal mit "gefällt mir" markiert. 

"Auch die Unterföhringer vergessen nicht. Eurer Kollegin, viel Kraft und alles Gute", kommentierte ein Nutzer. Ein anderer schrieb: "Liebe Jessica, Du, Bürgerin in Uniform, hast schreckliches dafür bezahlt, dass Du uns, Bürger ohne Uniform, geschützt hast. Dafür danke ich Dir! Ich hoffe, es geht Dir bald bald besser! Liebe Kolleginnen und Kollegen von Jessica, Danke für Eure tägliche Arbeit!"