Erlangen (DK
Polizei stoppt qualvollen Welpen-Transport

Erneut Tierschmuggel aufgedeckt: Über 90 Hundebabys waren in Kleinlaster "grausam zusammengepfercht"

07.02.2012 | Stand 03.12.2020, 1:51 Uhr

Erlangen (DK) Die Verkehrspolizei Erlangen hat Dutzende Hundewelpen von einem qualvollen Transport erlöst. Die Beamten entdeckten am Montag bei der Kontrolle eines Kleinlasters an der A 3 in Mittelfranken 92 Welpen, die in kleinen Boxen ohne Wasser und Futter ausharren mussten, wie das zuständige Landratsamt und die Polizei gestern mitteilten.

Die jungen Hunde wurden in einem Nürnberger Tierheim untergebracht.

Der Lkw-Fahrer wurde vorläufig festgenommen. Er hatte die Tiere von Ungarn in die Niederlande bringen wollen. Erst vor wenigen Wochen hatte die Polizei in Bayreuth einen Mann aus dem Raum Ingolstadt gestoppt, der in seinem Auto zahlreiche Kampfhunde-Welpen aus Polen nach Deutschland schmuggeln wollte.

Die jetzt auf einem Autobahnparkplatz im Landkreis Erlangen-Höchstadt entdeckten Tiere waren in dem Kastenwagen „grausam zusammengepfercht“ worden, sagte die Leiterin des Nürnberger Tierheims, Heike Weber. „Ich habe ja schon viel gesehen, aber noch nie solche katastrophalen Bedingungen.“ Viele der vier bis fünf Wochen alten Hunde – unter anderem Golden Retriever, Möpse, Beagle und Zwergpudel – seien traumatisiert oder derart geschwächt, dass sie an den Tropf gehängt werden müssten. 90 Prozent der Hunde hätten Würmer. Laut Weber kann das Tierheim die Versorgung der Welpen stemmen. „Wir haben genügend Platz für sie.“ Die Hunde sollen vorerst zusammenbleiben; schließlich mussten sie schon viel zu früh den Verlust ihrer Mütter verkraften. Welpen dürfen normalerweise erst nach acht Wochen von der Mutter getrennt werden.