Hilpoltstein
Polizei schießt mit Stange bewaffneten Gewalttäter nieder

02.08.2019 | Stand 02.12.2020, 13:22 Uhr
Der Tatort in Hilpoltstein. −Foto: Schmelzer/NEWS5/Archivbild

Blutiger Streit und Schüsse aus der Polizeiwaffe in beschaulicher Umgebung: Im mittelfränkischen Hilpoltstein hat ein Polizist einen Gewalttäter niedergeschossen.

Mit einem Schuss in den Oberschenkel hat die Polizei einen mit einer Metallstange bewaffneten Mann in Mittelfranken gestoppt. Der 39-Jährige sei nach einem gewaltsam ausgetragenen Streit mit seinem Vermieter in bedrohlicher Angriffshaltung mit der Stange auf die Beamten in Hilpoltstein (Landkreis Roth) zugegangen, hieß es in einer Mitteilung der Polizei. Der Angreifer sei von einem Schuss ins linke Bein getroffen worden, zusammengesackt und von den Polizisten überwältigt worden.

Zuvor hätten die Beamten den Mann mündlich gewarnt, Pfefferspray eingesetzt und einen Warnschuss abgegeben. Der 39-Jährige kam schwer verletzt in ein Krankenhaus, ist den Angaben der Polizei zufolge aber nicht in Lebensgefahr. Er sei ebenso wie das 70 Jahre alte Opfer noch nicht vernommen worden, sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Gegen den 39-Jährigen sei Haftbefehl beantragt worden. Es werde wegen des Verdachts auf versuchten Totschlag ermittelt.

Bevor die Beamten bei dem Mehrfamilienhaus ankamen, hatte der Mann der Polizei zufolge am Donnerstagabend mit der Eisenstange auf seinen Vermieter eingeschlagen. Der 70-Jährige kam mit schweren Verletzungen an Kopf und Körper aus dem Mehrfamilienhaus gelaufen, als die Polizisten am Tatort eintrafen. Der Verletzte wurde in ein Krankenhaus gebracht und war am Freitagmorgen ebenfalls außer Lebensgefahr, wie der Sprecher unter Berufung auf die behandelnden Ärzte sagte.

Zum Hintergrund für den ausgeuferten Konflikt konnten die Ermittler zunächst keine Angaben machen. Der Notruf sei wegen eines Familienstreits ausgelöst worden, sagte der Sprecher. Weiteres könnten erst die Vernehmungen ergeben.

Gegen den Polizeischützen würden routinemäßig Ermittlungen des bayerischen Landeskriminalamtes aufgenommen, um die Rechtmäßigkeit des Schusswaffeneinsatzes zu prüfen, sagte der Polizeisprecher. Diesen sehe das Polizeipräsidium Mittelfranken gelassen entgegen. „Wir haben nichts zu verbergen oder zu vertuschen“, betonte er. Die Situation habe „einen unmittelbaren Angriff mit der Stange erwarten“, lassen, heißt es in einer Mitteilung. Es habe Lebensgefahr für die eingesetzten Beamten bestanden.

Pressemitteilung der Polizei

dpa