Ingolstadt
Polizei sammelt Speichelproben

Wegen Vergewaltigung in Gaimersheim im Juli werden die Flüchtlingsunterkünfte durchkämmt

25.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:27 Uhr |

Ingolstadt/Gaimersheim (DK) Vor zweieinhalb Wochen ist eine junge Frau nach Angaben der Polizei nach einem Kneipenbesuch mitten in der Nacht in der Gerbergasse überfallen worden - und noch immer dauert die Spurenauswertung an.

Der Mann, der wie berichtet etwa 30 Jahre alt, 1,80 Meter groß, athletisch-schlank und dunkelhäutig sein soll, hatte die Frau laut Polizei in der Brunnhausgasse von hinten gepackt, ihr T-Shirt zerrissen und versucht, ihre Hose zu öffnen. Weiteres blieb der 30-Jährigen offenbar erspart, weil sie sich mit Tritten gegen den sexuellen Übergriff gewehrt und damit den Mann in die Flucht geschlagen hatte. Trotz mehrerer Zeugenaufrufe gebe es derzeit keine weiteren Hinweise zum Täter, wie das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord gestern erklärte.

Auch im Fall der am 1. Juli nach dem Electric-Summer-Music-Open-Air in Gaimersheim vergewaltigten 33-Jährigen wurde bislang kein Täter gefasst. Laut Polizei wird ein vermutlich schwarzafrikanischer Mann zwischen 20 und 30 Jahren, der etwa 1,70 Meter groß ist, gesucht. Er soll die Frau kurz vor Mitternacht auf ihrem Nachhauseweg vergewaltigt haben. Eine sofortige Fahndung war erfolglos geblieben. Mehrere Gaimersheimer hatten danach in der Marktgemeinde eine Unterschriftenaktion gestartet, verbunden mit der Forderung nach mehr Sicherheit.

Hans-Peter Kammerer vom Polizeipräsidium erklärte gestern gegenüber dem DK, es gebe eine DNA-Spur, der eine eigens gegründete Ermittlungsgruppe nachgehe. Seit Wochen sammelt die Polizei demnach Speichelproben in Flüchtlingsunterkünften, wo der Täter vermutet wird, um die im Speichel enthaltene DNA mit der am Tatort gefundenen DNA abzugleichen. Fast 200 Proben habe man inzwischen zusammen, sagte Kammerer. „Und der Kreis der Unterkünfte wird sukzessive ausgeweitet.“ Die Ermittlungen sind allerdings ein mühseliges Unterfangen. Es werde wohl Wochen, womöglich sogar Monate dauern, bis man damit fertig sei, schätzt der Polizeisprecher.

Artikel kommentieren