Pörnbach
Pörnbach will wieder mehr investieren

Sanierung der Kläranlage schlägt mit halber Million zu Buche – Haushalt 2015 einstimmig verabschiedet

04.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:35 Uhr

Pörnbach (vov) Die jüngste Sitzung des Pörnbacher Gemeinderats am Dienstagabend ist ganz im Zeichen der Finanzen gestanden: Zusammen mit Kämmerin Anni Unsöld stellte Bürgermeister Helmut Bergwinkel (FUW) den Haushaltsplan sowie das Investitionsprogramm für die kommenden Jahre vor.

Im Vergleich zum Vorjahr wird das Volumen des Gesamthaushalts von 2015 wieder nach oben gehen. Es beträgt 5,1 Millionen Euro, nach 3,6 Millionen im Jahr 2014. Dies bedeutet im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 40,40 Prozent. Die Gründe dafür liegen in den gestiegenen Investitionen im Vermögenshaushalt: Diese wuchsen von 308 893 Euro auf stolze 1,58 Millionen Euro an. Dies bedeutet eine Steigerung von 413 Prozent. Hintergrund war das Wahljahr. Altbürgermeister Alois Ilmberger (CSU) hatte für 2014 die größeren Investitionen zurückgestellt, um dem neuen Gemeinderat nicht vorzugreifen.

2015 wurde für den Verwaltungshaushalt ein Volumen von 3,5 Millionen Euro angesetzt. Das bedeutet ein kleines Plus im Vergleich zum Vorjahr von 5,75 Prozent. Nachdem der Haushaltsansatz bei der Gewerbesteuer im letzten Jahr um 60 000 Euro unterschritten worden war, hätte man für 2015 eher vorsichtig geplant, so Bürgermeister Bergwinkel. Leicht gestiegen auf 596 900 Euro sind die Personalkosten (2014: 545 100 Euro). Wie Bergwinkel informierte, seien in den neuen Berechnungen auch höhere Betreuungskosten für den Kindergarten einkalkuliert, sofern der Betreuungsbedarf bis 16 Uhr erforderlich wird. Leichte Steigerungen gab es auch bei den Schlüsselzuweisungen und beim Verwaltungs- und Betriebsaufwand.

Der Vermögenshaushalt wird im Vergleich zu 2014 voraussichtlich um 413 Prozent ansteigen. Hier wird ein Volumen von 1,58 Millionen Euro erwartet. Der Schwerpunkt der Ausgaben 2015 im Vermögenshaushalt liegt im Bereich Abwasserbeseitigung. Hierfür will die Gemeinde 591 000 Euro investieren, wovon allein 500 000 Euro auf die Sanierung der Kläranlage entfallen. Auch sind für die Wasserversorgung mit Leitungsneubau, Hausanschlüssen und Austausch von 234 000 Euro eingeplant.

Weitere größere Posten sind die Beschaffungen für den Bauhof und Winterdienst um 113 000 Euro, wovon allein 100 000 Euro auf ein neues Fahrzeug (Ersatz für Unimog) entfallen. Aber die Gemeinde will auch kleinere Beträge in den Bereich Schule (zum Beispiel Sanierung der Sanitärräume), Feuerwehr (allgemeine Beschaffungen) und Kindergarten (Sanierung des Sanitärbereichs und Möblierung für den Mittagsbereich) investieren. Die Trockenlegung der Fundamente des Sportheims wurde für 2014 zurückgestellt. Für eventuell anfallende Sanierungsarbeiten wurde ein Betrag berücksichtigt. Eine Zuführung vom Verwaltungshaushalt an den Vermögenshaushalt ist in Höhe von 141 723 Euro vorgesehen. Die Mindestzuführung von 83 858 Euro wird somit leicht erreicht werden. Die Gemeinde will außerdem ein zinsgünstiges KfW-Darlehen über 25 000 Euro aufnehmen, damit die Straßenbeleuchtung auf LED umgestellt werden kann. Die Rücklage liegt mit 979 680 Euro momentan auf einem hohen Stand. Dennoch warnte Bürgermeister Bergwinkel vor zu viel Optimismus: „Wir werden die nächsten Jahre auch davon leben müssen.“ Auch bei der Zuführung vom Verwaltungshaushalt an den Vermögenshaushalt könne es 2018 kritisch werden.

Die Pro-Kopf-Verschuldung in Pörnbach lag zum 31. Dezember 2014 bei 530 Euro. Zusätzlich ergibt sich eine weitere Pro-Kopf-Verschuldung von aktuell 39,37 Euro durch die Finanzierung der Fotovoltaikanlage. Der Landkreisdurchschnitt von 2012 hätte bei 358 Euro gelegen, wie Bergwinkel zusätzlich informierte. Er war bei der Bürgerversammlung von einem Pörnbacher darauf angesprochen worden. „Allerdings ist es schwierig, das zu vergleichen, weil zum Beispiel eine Stadt wie Pfaffenhofen ein ganz anderes Einkommen und auch andere Aufgaben hat wie wir“, so der Rathauschef. Dem Haushalts- und Investitionsplan erteilten alle Räte einstimmig die Zustimmung.