Sappenfeld
Plaudern aus dem Nähkästchen

Löwen-Profis Markus Schwabl und Stephan Hain besuchten Berglöwen Ruppertsbuch am ARGE-Aktionstag

29.06.2014 | Stand 02.12.2020, 22:32 Uhr

Erinnerungsfoto der Vorstandschaft der Berglöwen mit den beiden Profis Markus Schwabl (links) und Stephan Hain, denen einen Sonhofener Steinuhr als Gastgeschenk überreicht wurde - Foto: dno

Sappenfeld (EK) Fußballprofis hautnah erleben und die ganz ohne Starallüren. Geht nicht? Geht doch! Den besten Beweis lieferten die beiden Löwen-Spieler Stephan Hain und Markus Schwabl, die bei den Berglöwen Rupertsbuch zu Gast waren und den Mitgliedern einen unvergesslichen Nachmittag bescherten.

Mit leichter Verspätung treffen Hain und Schwabl – begleitet von Chauffeur Matthias Hochmuth, der bei 1860 in der Marketingabteilung arbeitet – in Sappenfeld in der Hütte „Am Kühbuck“ ein. Bestens gelaunt steigen die beiden aus und begrüßen alle Anwesenden höchstpersönlich per Handschlag. Wolfgang Sandner fällt Schwabl gar um den Hals, schließlich kennt man sich. Sandner ist oft an der Grünwalder Straße bei den Trainingseinheiten vor Ort – und im Stadion sowieso. „Der Schal, den Du mir damals geschenkt hast, liegt noch immer bei mir zu Hause“, sagt Schwabl. Und Sandner grinst über das ganze Gesicht. Die ersten Autogramme werden bereits geschrieben – egal ob auf das Trikot, den Schal, die Kappe oder sonstige Fanutensilien. „Schee habt ihr‘s hier“, sagt der in Tegernsee geborene Schwabl im tiefsten oberbayerischen Dialekt und meint, als er Schriftführer Tobias Mayinger in Tracht sieht: „Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich auch meine Lederhose angezogen.“

Aufgrund von Terminüberschneidungen können die Fanbeauftragten Jutta und Gerhard Schnell aus Neuburg nicht bei diesem ARGE-Treffen dabei sein, wie Charly Sander, der erste Vorsitzende, bei der offiziellen Begrüßung anmerkt. Dafür kann er Staatsminister a. D. Siegfried Schneider recht herzlich begrüßen. Schneider ist nach dem ehemaligen Löwen-Spieler Fredi Heiß nicht nur das zweite Ehrenmitglied des Vereins, sondern zugleich im Aufsichtsrat beim TSV 1860 München. Sander stellt die beiden sympathischen Profifußballer von „Münchens wahrer Liebe“ vor und wünscht der Veranstaltung einen „löwenstarken Verlauf“, während sich Schneider freut, dass Hain und Schwabl den Weg ins „östlichste Oberbayern“ gefunden haben. Mayinger stellt daraufhin den Verein, der 1996 von 13 Mitgliedern aus der Taufe gehoben wurde, kurz vor. Gerhard Heigl sei der erste Vorsitzende gewesen, den Mitgliedsbeitrag habe man auf 18,60 Deutsche Mark festgelegt und mittlerweile gehören über 100 Fans den Berglöwen Rupertsbuch an.

An den Biertischen haben es sich Schwabl und Hain in lockerer Atmosphäre derweil gemütlich gemacht und plaudern aus dem Nähkästchen. Markus Schwabl erzählt, dass er an der Fachhochschule Erding viereinhalb Jahre lang Sportmanagement studiert hat, um nach dem Karriereende eine berufliche Basis zu haben. „Ich bin erstaunt, wie viele bei uns in der Mannschaft nebenbei etwas machen“, sagt der 23-Jährige, der auch auf den Spitznamen „Manni“ hört, was nicht von ungefähr kommt. Schließlich heißt sein Vater so. Und Manfred Schwabl schnürte seine Fußballschuhe ebenfalls für die Sechzger. Bei den Bayern und beim Club war er auch. Doch zu diesem Zeitpunkt sei er noch zu jung gewesen, um vom aktiven Fußball seines Vaters etwas mitzubekommen. An Trainer Werner Lorant könne er sich dagegen noch erinnern, sagt Schwabl. Ob der berühmte Vater für ihn mehr Vor- oder Nachteile gebracht hat, wird Schwabl gefragt. „Weder noch“, lautet seine diplomatische Antwort.

Für Stephan Hain ist der Fanclubbesuch „keine lästige Pflicht, sondern gehört einfach dazu.“ Der 25-Jährige erzählt, dass er an der Universität in Augsburg Betriebswirtschaftslehre studiert und sich unter dem neuen Trainer Ricardo Moniz mehr Einsatzzeiten erhofft, als in der Vorsaison. „Es geht bei Null los. Ich werde mich voll reinhängen und mich dem Trainer anbieten“, sagt der einstige Aufstiegsheld des FC Augsburg. An das entscheidende Tor von damals hat er noch immer gute Erinnerungen. Doch kaufen könne man sich davon nichts. Die beiden spanischen Neuzugänge Edu Bedia und Ilie Sanchez von Barcelonas B-Mannschaft hätten sich schon gut in die Mannschaft integriert. Bei der Eingewöhnungsphase hilft Guillermo Vallori, der ebenfalls aus Spanien kommt und als Dolmetscher fungiert. Auch Markus Steinhöfer könne auf seine Spanisch-Kenntnisse aus seiner Zeit bei Betis Sevilla zurückgreifen. Für Steinhöfer, der aus dem benachbarten Weißenburg kommt, wäre die Veranstaltung in Rupertsbuch eine Art Heimspiel gewesen. Doch er musste gemeinsam mit Stefan Wannenwetsch den weitesten Weg hinlegen und ins knapp 400 Kilometer entfernte unterfränkische Wörth am Main reisen.

Der ARGE-Regionstag wird einmal im Jahr veranstaltet. Dann gehen die Profifußballer des TSV 1860 München auf Reisen und besuchen ihre Fanclubs. In der Region 11 Donauwörth, Nördlingen, Neuburg/Donau und Nürnberg sind 21 Fanclubs zusammengeschlossen. Für die diesjährige Durchführung der Veranstaltung waren die Berglöwen Rupertsbuch verantwortlich. Als Erinnerungsgeschenke bekamen Stephan Hain und Markus Schwabl Solnhofener Steinuhren mit persönlicher Widmung und Matthias Hochmuth bekam eine fanclubeigene Kaffeetasse überreicht.