Pfaffenhofen
Plastik streng verboten

Falscher Müll in der Biotonne verhindert Vergären zu hochwertigem Kompost

27.04.2021 | Stand 01.05.2021, 3:34 Uhr
Plastikverpackungen sind Gift in der Biotonne: Der AWP weist darauf hin, beim Mülltrennen genau aufzupassen. −Foto: AWP

Pfaffenhofen - Aus Plastik wird kein Kompost - auch nicht aus biologisch abbaubaren Kunststoffbeuteln.

Plastik darf daher nicht in die Biotonne eingegeben werden. Wie der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Pfaffenhofen (AWP) mitteilt, wurde in letzter Zeit vermehrt Plastikmüll in Biotonnen durch die mit der Entleerung beauftragten Unternehmen festgestellt. "Wir appellieren an alle Bürger, weder Plastik noch Tüten aus biologisch abbaubaren Kunststoffen in die Biotonne zu geben, weil ansonsten kein Qualitätskompost erzeugt werden kann", sagt die AWP-Werkleiterin Elke Müller.

Die Sammelunternehmen wurden vom AWP angewiesen, Biotonnen, in denen sich Bioabfälle in Kunststofftüten befinden, dem AWP zu melden. Die rund 7200 Tonnen Bioabfall, die im Landkreis jährlich gesammelt werden, werden durch die Firmen Blüml und Högl, beide aus dem Landkreis Kelheim, vergärt. Müller: "Das bei der Vergärung entstehende Methangas wird zur Strom- und Wärmerzeugung genutzt. Anschließend wird das vergorene Material zu hochwertigem Kompost weiterverarbeitet. Dieser Kompost wird zur Bodenverbesserung und zur Düngung im Gartenbau und in der Landwirtschaft eingesetzt. " Es müsse daher gewährleistet sein, dass im Kompost keinerlei Kunststoffe mehr enthalten sind. "Vielen Bürgern ist nicht klar, dass sich die im Supermarkt als biologisch abbaubar angepriesenen, meist grünlichen Bioabfallbeutel in der Vergärungsanlage nicht schnell genug zersetzen. Nach der Vergärung und der folgenden Nachrotte wird der Kompost gesiebt. Dabei werden Plastikreste weiter zerkleinert und verschmutzen den Kompost", so die Werkleiterin.

Der Gedanke einer Kreislaufwirtschaft bei der Sammlung von Bioabfällen beginne daher in den Haushalten mit der Mülltrennung. Die Sammlung ohne Fehlwürfe beim Bioabfall sei Voraussetzung für hochwertigen Kompost. Der AWP bittet daher dringend darum, zur Sammlung der Bioabfälle im Haushalt nur Papiertüten zu verwenden. Diese gibt es bei Discountern, Baumärkten und Drogeriemärkten. Nasse Bioabfälle könne man zudem in Zeitungspapier oder Küchenkrepp einwickeln und in die Biotonne werfen.

PK