Schrobenhausen
Planungskosten sind noch offen

Landgericht erlässt Versäumnisurteil über eine halbe Million Euro

01.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:08 Uhr
So oder so ähnlich hätte das Bauwerk aussehen sollen, das ein IT-Sicherheitsunternehmen aus dem Schrobenhausener Land nahe der Sandhofsiedlung planen ließ. −Foto: (Plapperer Wohnbau)

Ingolstadt/Schrobenhausen (SZ) Das Landgericht Ingolstadt hat am Freitag ein IT-Sicherheitsunternehmen aus dem Altlandkreis Schrobenhausen ein Versäumnisurteil über 509.590,08 Euro zuzüglich Zinsen - und damit insgesamt knapp 550.000 Euro - erlassen.

Eine Schrobenhausener Baufirma hatte im Auftrag des IT-Betriebs in den vergangenen Jahren ein Bürogebäude für insgesamt rund 850 Mitarbeiter geplant - und wollte den eigenen Aufwand nun bezahlt bekommen. Als möglicher Standort war ein Grundstück im Bereich der Sandhofsiedlung bei Mühlried angedacht.

 

Die klagende Baufirma bezeichnet das Projekt im Nachhinein als "Luftschloss". 2013 soll die Beklagtenpartei demnach behauptet haben, in München rund 350 Mitarbeiter im Bereich der IT-Sicherheit zu beschäftigen und die Zahl der Mitarbeiter mittelfristig auf 900 bis 1000 Mitarbeiter erhöhen zu wollen. Nach Informationen der klagenden Baufirma soll das IT-Sicherheitsunternehmen im Jahr 2013 in Wirklichkeit nur vier Mitarbeiter beschäftigt haben.

Die Stadt und das Landratsamt waren in das Projekt involviert und sollen eine Ansiedelung auch über mehrere Jahre mit forciert haben. Verhandlungen wegen einer möglichen Ansiedelung soll es nicht nur in Schrobenhausen, sondern auch mit Nachbargemeinden gegeben haben.

Zur Verhandlung am Landgericht war die Geschäftsführung des IT-Unternehmens nicht erschienen. Ihr Anwalt hatte fünf Wochen vor dem Verhandlungstermin mitgeteilt, das Unternehmen nicht mehr zu vertreten. Ein neuer Anwalt wurde offenbar zu kurzfristig berufen. Richterin Birgit Piechulla bestätigte die Schlüssigkeit und die Zulässigkeit der Klage. Das Urteil ist damit vorläufig vollstreckbar.