Aresing
Planungen und eine Grundsatzentscheidung

Aresing: Die Kindergartenerweiterung wurde 2017 so gut wie abgeschlossen, 2018 wartet nun die Schule

05.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:59 Uhr
Von Weitem betrachtet sieht die Aresinger Schule ja noch ganz gut aus, doch sie muss dringend saniert werden. Im vergangenen Jahr hatte die Gemeinde erst einmal den Kindergarten modernisiert. −Foto: Haßfurter

Aresing (bdh) Die gute Nachricht beim Rückblick auf 2017: Die Erweiterung und Modernisierung von Kindergarten und Krippe ist so gut wie abgeschlossen. Bereits im September sind die Mädchen und Buben aus ihrem Exil im Pfarrheim, das um Container erweitert wurde, zurückgezogen in ihr angestammtes Domizil.

Dort stehen nun fünf Kindergarten- und drei Krippengruppen zur Verfügung. Ein paar Restarbeiten sind zwar noch zu erledigen, vor allem an den Außenanlagen, aber demnächst soll die Eröffnung auch ganz offiziell gefeiert werden.

Die schlechte Nachricht offenbart ein Blick auf das Jahr 2018: Jetzt geht es nämlich los mit der Schulsanierung. Und die dürfte locker noch mal um ein paar Euro teurer werden als der Kindergarten. Das Gebäude stammt aus den 70er-Jahren, muss dringend modernisiert werden. Außerdem fehlt inzwischen schlicht der Platz. Vielleicht also sogar ein Neubau? So ganz sicher ist man sich da offenbar noch nicht in den zuständigen Gremien – neben dem Aresinger Gemeinderat sind das der Schulverband Aresing und der Gemeinderat Gachenbach, denn die Nachbargemeinde darf auch fleißig mitzahlen. Fest steht nur: Es muss etwas gemacht werden. Heuer dürfte es erst einmal um die Grundsatzentscheidung (Sanierung oder Neubau) und den Einstieg in die Planungen gehen – wegen des Kostenvolumens müssen die Architektenleistungen europaweit ausgeschrieben werden. Wann dann wirklich der Um- oder Neubau beginnt, kann noch niemand genau sagen.

Weiter ist man da schon mit einem weiteren teuren Projekt, dem Anschluss der Autenzeller Kanalisation an die Kläranlage in Schrobenhausen. Hier läuft bereits die Planung, für die Bürger soll es eine Informationsveranstaltung geben, damit sie genau erfahren, was mit ihrem Abwasser passiert. Noch viel intensiver eingebunden werden die Bürger beim geplanten Dorfheim in Oberlauterbach: Das dürfen sie selbst bauen. Der Gemeinderat hat einen stattlichen Zuschuss von 260 000 Euro bewilligt. Und auch um die Bauleitplanung kümmert sich die Gemeinde – sonst hätten die Oberlauterbacher und Niederdorfer am Ortsrand gar kein Baurecht.

Ob auch Landwirt Manfred Seine seinen großen Spargelhof nördlich des Hauptorts bauen kann? Das versucht die Gemeinde ja zu verhindern, indem sie einen entsprechenden Bebauungsplan für das landwirtschaftliche geprägte Gebiet aufstellt. Dieser wird den Gemeinderat heuer sicherlich mehrfach beschäftigen. Erst einmal muss das Gremium aber eine Veränderungssperre verlängern, um ihre noch nicht fertige Planung abzusichern.

 

Horst Rössler

Persönlich wünsche ich mir Gesundheit und klare Sicht. Ich bin nämlich gerade am Grauen Star operiert worden. Für die Gemeinde Aresing habe ich vor allem zwei Wünsche für das neue Jahr: einen baldigen Ausbau des Glasfasernetzes, damit wir in den Häusern schnellere Internetverbindungen bekommen, und eine möglichst schnelle Erweiterung der Schule. Denn die ist dringend notwendig. In der Gemeinde gibt es immer wieder neue Aufgaben, das hört nie auf. Meine persönlichen Pläne für 2018 haben mit der Geschichte Aresings zu tun. Mir schwebt vor, die wichtigsten Daten zur Gemeinde seit dem Jahr 1960 zu erfassen. Dazu will ich das nächste Jahr nutzen.
 

SZ-Glosse: Das war das Jahr 2037

Von Bernd Hofmann

Gleich zwei Auszeichnungen hat die Gemeinde Aresing im vergangenen Jahr erhalten: Sie darf sich „Grüne Gemeinde“ nennen. Und sie hat es jetzt schwarz auf weiß, dass ihre Bürger die fittesten in ganz Bayern sind.

Beides hängt natürlich zusammen und lässt sich auf das sogenannte Angermeier-Modell von 2023 zurückführen. Als damals sämtliche verfügbare Dachflächen mit Photovoltaikmodulen bedeckt, sämtliche Kühlschränke und Waschmaschinen auf höchste Energieeffizienz umgestellt und sämtliche Lampen im Gemeindebereich mit LED-Leuchtmitteln bestückt waren, hatte der damalige Bürgermeister, ein großer Freund der Energiewende im Kleinen, ja veranlasst, dass jeder Haushalt einen Hometrainer ins Wohnzimmer gestellt bekommt. Und seitdem verbringen viele Aresinger ihre Freizeit auf Crosstrainer, Laufband oder Rudermaschine – der durch die Bewegung gewonnene Strom wird direkt ins Netz eingespeist. Aresing ist seitdem völlig energieautark – und hat dank des Wahlspruchs „Willkommen im Hamsterrad“ zudem einen Bevölkerungszuwachs ungeahnten Ausmaßes erlebt. Das Baugebiet Hänggasse XVII zieht sich mittlerweile bis fast direkt unter die Gerolsbacher Windräder.

Der Strom, den die Aresinger mit der Kraft ihrer Muskeln erzeugen, reicht sogar für den größten Arbeitgeber der Gemeinde, die Spargelfabrik Seine. Die heizt damit ihre Bifänge – deshalb strampeln sich die Aresinger auch während der Spargelsaison im Januar und Februar besonders stark ab – und betreibt ihre Spargelaromaextraktionsanlagen. Das weltweit agierende Unternehmen mit dem Werbespruch „Seine Aroma ist meine Genuss“ hat im vergangenen Jahr übrigens sein 15-jähriges Bestehen am Standort Aresing gefeiert. Im Rahmen der Festreden wurde noch einmal daran erinnert, wie damals ein Rahmenplan, der eigentlich jegliche größeren Gebäude am nördlichen Ortsrand verhindern sollte, umgeändert wurde in den Bebauungsplan „Industriegebiet Seine“. Altbürgermeister Angermeier erzählte: „Spätestens seit der Jahrtausendwende schien es in Bayern ja den Wettbewerb zu geben, wer das greisligste Dorf hat. Den Flächenfraß konnten nicht mal die Grünen stoppen. Wir dachten uns damals: Warum soll ausgerechnet Aresing da nicht auch mitmachen?“