Altmannstein
Plädoyer für Elektrofahrzeuge

Viele Besucher informieren sich beim E-Day in Altmannstein

25.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:53 Uhr

Foto: Lorenz Erl

Altmannstein (er) Das Zentrum der Elektromobilität ist gestern Altmannstein gewesen. Der E-Day erwies sich als kompetente Ausstellung regionaler Anbieter und überregionaler Fachleute zum Themenbereich Elektrofahrzeuge, E-Bikes und Versorgung mit erneuerbarer Energie.

"Es ist wichtig, das Thema E-Mobilität auch auf dem flachen Land sichtbar zu machen", meinte Bürgermeister Norbert Hummel (CSU) zum Sinn dieser Ausstellung in seiner Heimatgemeinde. Unterstützung erhielt er nicht nur von über 20 Ausstellern, sondern auch von vielen Bürgermeistern aus dem Naturpark Altmühltal und von den Landräten Anton Knapp (CSU) aus Eichstätt und Roland Weigert (FW) vom Kreis Neuburg-Schrobenhausen.

Die Schirmherrschaft für dieses wichtige Thema hatte der Bundestagsabgeordnete Reinhard Brandl (CSU) übernommen. Er betonte die wirtschaftliche Bedeutung dieser Branche für die Entwicklung unserer Industrienation. "Die Zukunft in Deutschland wird der Elektromobilität gehören", prophezeite Brandl. Er lobte den Weitblick der Altmühl-Jura-GmbH im Naturpark Altmühltal, die mit ihrem Projekt "Stromtreter-Region" Maßstäbe für E-Bike-Touristen gesetzt habe. Elektromobilität werde aber nicht nur mit dem Fahrrad, sondern auch dem Auto gelebt. Der CSU-Politiker hob die Möglichkeit hervor, bei dieser Messe Elektrofahrzeuge testen zu können.

Ein feuriges Plädoyer für den Stromantrieb im Individualverkehr hielt Kurt Sigl aus Ingolstadt, der Präsident des Bundesverbandes E-Mobilität, vor den vielen Zuhörern. "Die Zukunftsaufgabe wird sein, die Faktoren dieser Technik intelligent zu verbinden - das wird eine Herausforderung", prognostizierte er. Er warf den Autobauern in der Region und in Deutschland vor, dass sie einen Entwicklungsrückstand von einigen Jahren hätten und trotz rechtzeitiger Anforderungen aus der Wirtschaft nicht bereit gewesen seien, diesen Markt zu bedienen. "Für die deutsche Industrie ist es bereits fünf Minuten nach Zwölf", unterstrich der Fachmann mit Blick auf die Entwicklungen in China.

Gredings Bürgermeister Manfred Preischl (FW) übernahm als Altmühl-Jura-Vorsitzender die Moderation. Er bat Martin Hanner vom Stromerzeuger Bayernwerk ans Mikrofon. Hanner sah einen Grund für die zögerliche Entwicklung darin, dass das Thema noch nicht komplett in der Bevölkerung angekommen sei. "Es fehlt die Akzeptanz bei den Menschen", bedauerte er. Christoph Würflein, der Geschäftsführer des Naturparks Altmühltal, betrachtete den Erfolg des E-Bikes als beispielgebend. Das mit einem Elektromotor unterstützte Fahrrad habe auch ohne Förderung geschafft, was dem Auto noch bevorsteht - der Erfolg auf breiter Fläche. Mit dem großen Interesse, das dieser zweite E-Day bei der Bevölkerung den gesamten Tag über hervorgerufen hat, seien die Veranstalter jedoch auf einem guten Weg zu einer besseren Akzeptanz in der Gesellschaft.

Vor allem am Nachmittag herrschte reges Treiben und die Aussteller konnten sich über reichlich Fragen zum Thema nicht beklagen. "Ich bin mit dem Besucherinteresse sehr zufrieden, viele hatten konkrete Fragen und einige haben ein E-Bike ausprobiert", berichtete Heinz Huber von Zweirad-Huber aus Beilngries.