Pistole, Bombe und "Todesliste"

23.11.2009 | Stand 03.12.2020, 4:28 Uhr

Geisenfeld (DK) Mit der Ankündigung eines Amoklaufs hat ein 16-jähriger Schüler die Realschule in Geisenfeld (Landkreis Pfaffenhofen) in Atem gehalten. Nach einer Vernehmung des Schülers, der von einer Pistole, einer Bombe und einer "Todesliste" gesprochen hatte, könne allerdings Entwarnung gegeben, teilte ein Polizeisprecher gestern mit.

Am 23. Dezember dieses Jahres werde er sich selbst umbringen, hatte der 16-Jährige in der vergangenen Woche gegenüber einigen Mitschülern angekündigt, und er werde dabei "noch einige mitnehmen". Eine entsprechende "Todesliste" mit den Namen von Mitschülern und Lehrern habe er bereits erstellt, und auch die Waffen hierfür habe er sich bereits besorgt, ließ der Geisenfelder wissen.

Am Donnerstag vergangener Woche wurde es zwei Mitschülerinnen mulmig. Sie vertrauten sich dem Schulleiter an. Der informierte die Polizei. Sofort wurde der 16-Jährige aus seiner Klasse geholt und vernommen. Der Schüler habe beteuert, die Androhungen nur erfunden zu haben, um bei einer Mitschülerin Eindruck zu schinden und um sich bei einigen Mitschülern, von denen er immer wieder gehänselt werde, Respekt zu verschaffen, sagte der Polizeisprecher. Die folgenden Überprüfungen – samt einer Durchsuchung zu Hause – hätten die Aussagen des Schülers bestätigt. Bei dem 16-Jährigen seien weder Waffen noch eine "Todesliste" gefunden worden, hieß es weiter.

Unabhängig von schulinternen Konsequenzen wird der 16-Jährige eine Strafanzeige erhalten: wegen "Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten".