Pipinsried
Pipinsrieder Rumpfteam verkaufte sich teuer

Gegen Burghausen musste die Hürzeler-Elf dennoch die zweite Niederlage im zweiten Spiel hinnehmen - Morgen gegen Eichstätt

22.07.2018 | Stand 23.09.2023, 4:10 Uhr
Marian Knecht brachte die Pipinsrieder mit seinem Treffer zum 1:2 in der zweiten Halbzeit noch einmal heran. Am Ende musste sich seine Mannschaft aber Wacker Burghausen geschlagen geben. −Foto: Foto: Kramer

Pipinsried (SZ) Trotz der zweiten Niederlage im zweiten Spiel, einem 1:2 gegen Wacker Burghausen, sieht Fabian Hürzeler eine positive Entwicklung bei seiner Mannschaft.

Die Partie in Eichstätt gilt es noch zu überstehen, danach dürfte sich zumindest die personelle Situation beim FC Pipinsried etwas entspannen.

Ziemlich genau zu dem Zeitpunkt, als der FC Pipinsried seine beste Chance auf den Ausgleich vergab, verließ Markus Mattes die NAT-Arena und machte sich auf den Heimweg. Der Trainer des VfB Eichstätt hatte, weil Amar Cekic und Oliver Wargalla gut fünf Minuten vor dem Ende bei ihrer Co-Produktion scheiterten, alles gesehen: eine abgezockte Wacker-Mannschaft, die in der ersten Hälfte zwei individuelle Pipinsrieder Fehler eiskalt ausnutzte. Und einen FCP, der in der zweiten Hälfte immer besser ins Spiel fand, durch Marian Knecht den Anschlusstreffer (71.), aber eben nicht mehr den Ausgleich erzielte.

Vor allem hatte Mattes gesehen, welches Pipinsrieder Personal er am Dienstag (18.30 Uhr) in Eichstätt erwarten darf.
"Denn das ist so ziemlich die Truppe, mit der wir auch nach Eichstätt fahren werden", sagt Spielertrainer Fabian Hürzeler über den Kader vom vergangenen Freitag. Und er klingt dabei unzufrieden. Nicht, weil ihm die Spieler nicht gut genug wären, sondern weil die aktuelle Personalsituation eben ziemlich wenige Alternativen bietet. "Wir hatten gegen Burghausen nur einen gelernten Verteidiger auf dem Platz", verdeutlicht Hürzeler. Dass der (Michael Denz) das 2:0 durch Julien Richter (21.) auch noch durch einen Fehlpass einleitete, kam erschwerend hinzu. "So was passiert im Fußball. Ich bin niemand, der irgendeinem Spieler die Schuld gibt an einer Niederlage", sagt Hürzeler. Dumm nur, dass zuvor auch der zweite Innenverteidiger, Riccardo Basta, unglücklich aussah. Stefan Wächter erzielte nach einer Flanke dadurch relativ ungehindert das frühe 1:0 (13.) für Wacker.

Zu dieser Geschichte gehört nun auch, dass Basta eigentlich gar nicht hätte spielen sollen. Zum einen ist der Neuzugang vom TSV 1860 Rosenheim nach einer längeren Verletzung weder fit noch (nach einer Woche in Pipinsried) mit seinen Kollegen eingespielt, zum anderen kein Innenverteidiger. Weil sich aber Maximilian Zischler beim Aufwärmen verletzte, musste der 23-Jährige einspringen. Auch Hürzeler, ebenfalls noch angeschlagen, lief in seinem ersten Punktspiel seit drei Monaten von Beginn an auf und biss sich durch. "Normalerweise hätte ich nicht gespielt", sagt der 25-Jährige. Mit Markus Achatz, Arijanit Kelmendi, Andreas Schuster und möglicherweise Zischler fehlt eine ganze Reihe an Defensivspielern nun teilweise längerfristig, sicher gegen Eichstätt.

Doch es gibt auch eine gute Nachricht: Nach dem Spiel am Dienstag hat der FCP Pause bis zum 4. August. "Dann werden wir eventuell noch auf dem Transfermarkt etwas machen oder ein paar der verletzten Spieler kommen bis dahin rechtzeitig zurück", sagt Hürzeler. Die Lage könnte sich bis zum nächsten Auswärtsspiel in Ingolstadt also zumindest personell entspannen.

Fraglich, ob sich die Lage in der Tabelle der Regionalliga Bayern bis dahin entspannt. Nach der zweiten Niederlage im zweiten Saisonspiel bleibt der FCP Tabellenletzter, kann am Dienstag weiter an Boden verlieren. Oder einen Befreiungsschlag machen. "Meine Mannschaft war auch nach dem 1:5-Auftakt in Fürth sehr einsichtig", sagt Hürzeler. Beim Spiel gegen das hoch gehandelte Team aus Burghausen habe er dann eine positive Entwicklung gesehen. "Wir hatten im Sommer einen Umbruch, sind den Weg mit vielen jungen Spielern bewusst gegangen", so der Trainer. Jetzt müsse man eben auch die Geduld haben, um diesen Weg weiter zu gehen.

Matthias Vogt