Pinguine und Panther vertragen sich gut

29.12.2006 | Stand 03.12.2020, 7:11 Uhr

Ingolstadt (DK) Schwarz-gelbe Invasion am Ingolstädter Haupt-bahnhof: Ein Sonderzug brachte am Freitagabend 350 gut gelaunte Fans der Krefelder Pinguine zum Spiel der Panther.

Laut, aber friedlich sind die Eishockeyfans. Sehr zur Freude der Polizisten, die am Hauptbahnhof angerückt sind, aber im Hintergrund bleiben können. "Die Leute sind gut drauf und sehr höflich", meint ein Beamter und lacht den grölenden Menschen zu.

Bereits am Morgen war der Zug in Krefeld losgefahren, nach dem Spiel gegen die Panther geht die Reise um 23.30 Uhr wieder zurück – mit der ganzen Mannschaft an Bord. "Um 5.50 Uhr kommen wir an", erzählt Frank Wimmers alias Ronny, der Vorsitzender des Fanprojekts ist und die Fahrt organisiert hat.

Doch die Strapazen einer solchen Reise nehmen die Krefelder gern in Kauf: "Wir haben uns sehr gefreut auf den Gegenbesuch, denn inzwischen sind viele Freundschaften mit den Ingolstädtern entstanden."

Die Ingolstädter haben den Krefeldern natürlich auch eine kleine Party vor dem Spiel organisiert, und nachher soll es auch eine geben, egal, wer gewinnt. "Wir kommen gut aus miteinander", meint Ronny, "Krawalle sind nicht unser Naturell." Sein Ingolstädter Kollege nickt: "Zwischen uns stimmt die Chemie", bestätigt Kay Blickhan. Der Fanbeauftragte erzählt, das ganze Drumherum mit den Sonderzügen und Partys sei ihm inzwischen wichtiger als das Spiel selbst. "Es gibt ja keine Absteiger mehr, und das macht den Sport kaputt", ärgert er sich über die neuen Regelungen der Deutsche Eishockey-Liga. "Dabei könnte Eishockey so schön sein." Trotz der ausgelassenen Stimmung vergessen es die Fans jedoch nicht, an den schwer erkrankten ERC-Trainer Ron Kennedy zu denken, ebenso wie an Robert Müller, den langjährigen Torhüter der Pinguine. "So etwas erschüttert einen und zeigt auch, wie unwichtig der Sport in solchen Momenten ist", meint Kay Blickhan.