Beilngries
Pilot eines Segelflugzeugs stürzt in den Tod

35-jähriger Familienvater kommt auf dem Beilngrieser Flugplatz ums Leben – Ursache des Unfalls noch unklar

21.05.2013 | Stand 03.12.2020, 0:07 Uhr

Der Einsatz der Hilfskräfte war vergeblich: Nachdem das Flugzeug nach Angaben der Polizei „wie ein Stein“ aus 25 bis 30 Meter Höhe abgestürzt war, kam für den Piloten jede Hilfe zu spät.

Beilngries (DK) Tödlicher Unfall auf dem Beilngrieser Segelflugplatz: Beim Startversuch ist gestern Nachmittag die Maschine eines 35-Jährigen aus dem baden-württembergischen Ostalbkreis abgestürzt. Der Pilot kam dabei ums Leben.

Der Mann war Mitglied einer Gruppe, die das Pfingstfluglager des Luftsportvereins Beilngries besucht hat. Auch die Familie des Verunglückten war mit im Altmühltal. Wie andere Flieger nutzten die Gäste aus Lorch das Pfingstfluglager für einen gemeinsamen Urlaub.

Erst vor kurzem war der Familienvater an die Spitze der Fliegergruppe Lorch gewählt worden, die mit den Fliegerfreunden Welzheim und über 20 Personen samt sieben Flugzeugen zu dem zweiwöchigen Fluglager nach Beilngries gekommen war. Eines dieser vereinseigenen Flugzeuge stürzte nun gestern beim Start ab.

Seit Jahren schon kommen die Welzheimer in die Altmühlstadt, um die guten Bedingungen zu nutzen. Zu der Gruppe zählten auch einige Jugendliche, vor allem die Welzheimer sind für ihre gute Nachwuchsarbeit bekannt. Etliche erwachsene Flugbegeisterte nutzen die Veranstaltung häufig für einen Familienurlaub – wie auch der gestern Getötete.

Gegen 13.30 Uhr wollte der 35-Jährige zu einem Freizeitflug aufbrechen. In der Luft waren zu dieser Zeit mehrere Segelflieger. Bei dem Motorwindenstart hob das Flugzeug zunächst ab, geriet aber ersten Ermittlungen der Polizei zufolge nach wenigen Hundert Metern ins Trudeln und stürzte aus rund 25 bis 30 Metern Höhe „wie ein Stein“ zu Boden. Bei dem Aufprall erlitt der Pilot tödliche Verletzungen. Wie es zu dem Unglück kommen konnte und welche Rolle das Wetter gespielt haben könnte, blieb zunächst unklar. Die Ermittlungen hat die Kriminalpolizei Ingolstadt übernommen, von der Staatsanwaltschaft und der Bundeszentrale für Flugunfalluntersuchungen wurden Gutachten zum Hergang in Auftrag gegeben. Die Flieger, die sich noch in der Luft befanden, wurden nach Auskunft der Polizei auf einer Notlandebahn auf den Boden geholt. Gefahr habe für diese Piloten zu keiner Zeit bestanden, erklärte die Polizei.

Neben der Feuerwehr Beilngries, die mit etwa 20 Personen im Einsatz war, und mehreren Rettungskräften, war auch das Kriseninterventionsteam eingeschaltet. Dieses betreute mit vier Helfern die Mitglieder der Gruppe, von denen einige laut Augenzeugenberichten das Geschehen mit ansehen mussten, und auch die Angehörigen des Verunglückten.

Tief saß der Schock auch bei den Gastgebern, dem Luftsportverein Beilngries. „Wir Flieger gehören alle zusammen“, meinte deren Vorsitzender Klaus Gruber, der telefonisch an den Unfallort gerufen worden war. Gemeinsam versuchten die Luftsportler dann, das Geschehene zu verarbeiten. „Das tut uns allen unglaublich weh“, sagte der Vereinschef. Ob und wie viele Mitglieder der Gruppe abreisen werden und wie es mit dem Pfingstfluglager weitergeht, wusste Gruber gestern noch nicht.