Puch
Picknick und Party

Das alternative Open Air im Obstgarten des Luegbauern in Puch lockt wieder Tausende Besucher an

21.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:27 Uhr
Chillen und feiern: In den Nachmittagstunden diente der Hang des Luegbauern-Garten eher dazu, dezente Musik zu hören. −Foto: Ostermair

Lueg (ost) Das in der Szene bayernweit bekannte Puch-Open-Air stand heuer im Zeichen eines Jubiläums, denn zum 30. Mal fand diese beliebte Freiluftveranstaltung im hügeligen Obstgarten des Luegbauern Hubert Lehmair statt, der an der Landkreisgrenze zwischen Dachau und Pfaffenhofen liegt.

Heuer spielte auch das Wetter mit, sodass in den Anfangsstunden viele der Besucher gerne einen Platz unter den schattenspendenden Obstbäumen vorzogen. Die Stimmung war wie gewohnt familiär, viele Fans kennen sich seit der ersten Stunde und nach wie vor haben auch Kinder ihren Spaß, vor allem wenn sie sich an und in der Suhle aufhalten dürfen, wo sich unterm Jahr die Schweine des Bauern wohlfühlen.

30 Jahre Open-Air-Puch gibt Anlass, an den Start vor drei Jahrzehnten zu erinnern, denn der Gründungsvater ist der heute 58-jährige Münchner Architekt Lorenz Lehmair. Er musizierte damals bei den Animal Crackers als Gitarrist und hat damals schon Undergroundmusik gemacht. "Die Musikproben fanden in der Backstube unseres elterlichen Hofes statt", sagt Lehmair. Und weil das Open Air damals schon Anklang bei rund 600 Fans alternativer Musik gefunden hat, wurde es von Jahr zu Jahr größer.

Von 1995 an spielte Lehmair bei den Monostars, die viele Jahre beim Puch-Open-Air den Ton angaben. Am Anfang aber bestand die Veranstaltung aus befreundeten Bands aus dem Raum Pfaffenhofen, Schrobenhausen und Dachau. Dass Puch auch nach 30 Jahren so enorme Zugkraft beim Publikum entwickelt, freut Lehmair besonders.

Zum Jubiläum haben sich die Veranstalter was ganz Besonderes einfallen lassen. Neben den sechs Bands, die aus ganz Deutschland, Frankreich, Portugal und Südafrika hier auftraten, gab die Künstlergruppe Tam Tam aus München ihr Debüt, die mit einer rauchenden Waschmaschine auf sich aufmerksam machte. Erstmals hatte sich auch ein Team des Bayerischen Fernsehens für Puch interessiert.

Die Portugiesin Rita Braga sorgte für den Konzertauftakt, bevor sich das Team Salewski aus München in Szene setzte. Die Soundlandschaft dieser Gruppe bildete die perfekte Kulisse für Anna McCarthys hypnotisch schlingernden Sprechgesang. Manu Rzytki lieferte einen Chanson in der Tradition eines Serge Gainsbourg ab.

Aber auch die Bossanova-Gitarre von Albert Pöschl und der albanische Gesang von Inida Kreuz macht diese Gruppe aus, die mit viel Beifall erntete. Erstmals bei Puch dabei war International Music. Diese drei Musiker, die aus Essen kommen, lieferten den Beweis, dass Krautrock lebendiger denn je ist. Die drei Franzosen von Zombie Zombie konnten ebenso überzeugen. Einer der Höhepunkte dieses Open Airs war zweifelsohne der Auftritt der Band Frittenbude. Das Performanceduo Faka aus Südafrika, das sich als Plattform für eine neue Queer-Szene in Johannesburg sieht, wurde ebenso frenetisch gefeiert.