Neuburg
Pianolegende und Jungsaxofonist

Kirk Lightsey und Gabor Bolla sowie das Oktett AirCrush im Birdland

12.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:33 Uhr

Pianolegende Kirk Lightsey kommt am Freitag mit dem Saxofonisten Gabor Bolla ins Birdland. Am Samstag tritt die Formation AirCrush auf - Foto: Birdland

Neuburg (SZ) Eine sensationelle Entdeckung in der Liga der Saxofonisten ist der Tenorist Gabor Bolla. Zusammen mit der Pianolegende Kirk Lightsey im Quartett dürfte der heutige Abend im Neuburger Jazzkeller interessant werden. Morgen ist Aircrush, ein Oktett, zu Gast.

Dexter Gordon in den 1970er und 1980er Jahren ohne ihn? Undenkbar. Kirk Lightseys Piano schmiegte sich fast zwei Jahrzehnte lang nahezu symbiotisch an den unverwechselbaren Ton eines der größten Tenorsaxofonisten der Jazzgeschichte.

Doch auch andere Ikonen wussten um die Qualitäten des Mannes, der den Begriff „Neo-Bop“ auf den schwarz-weißen Tasten mitdefinieren half, und holten ihn in ihre Bands: Cannonball Adderley, Yusef Lateef, Sonny Stitt, Kenny Burrell, Pharaoh Sanders, David Murray, Chet Baker oder Don Cherry. Kirk Lightsey selbst bezeichnet sich als einen Pianisten, der ein „Bud-Powell-Bewusstsein, eine Art Tatum-Styling, ein Bebop-Feeling und eine pianistische Auffassung“ miteinander verbindet.

Auch im Neuburger Birdland war der viele Jahre in Paris lebende Amerikaner häufig zu Gast. Wenn er nun, mit 78 Jahren, zum ersten Mal mit einer eigenen Formation im Hofapothekenkeller aufkreuzt, so ist dies mehr als nur ein Pflichttermin für eingefleischte Fans.

Lightsey steht im Zentrum eines jungen europäischen Quartetts um den ungarischen Tenorsaxofonisten Gabor Bolla, dem österreichischen Drummer Bernd Reiter und dem dänischen Bassisten Daniel Franck. Gemeinsam rekapitulieren sie die besten Phasen der Jazzgeschichte, definieren sie aber mit jeder Note als frische Musik der Gegenwart.

Es passiert quasi in der Luft. Musik vermengt sich zu einem großen Ganzen, entwickelt eine eigene, bislang unbekannte Energie und Magie. Genauso muss der Name dieser neuen, aufregenden, jungen Band verstanden werden: AirCrush will ein Knotenpunkt vielfältiger musikalischer Einflüsse, Wirkungsstätten und Generationen sein. Ein Ensemble, bestehend aus vier außergewöhnlichen Posaunisten (Johannes Herrlich, Wolfram Arndt, Roman Sladek, Uwe Füssel), einer virtuosen Rhythmusgruppe (mit Pianist Tizian Jost, Bassist Sebastian Gieck und Drummer Sebastian Wolfgruber) sowie einer jungen charismatischen Sängerin (Antonia Dering). Der Gruppenname bedeutet so viel wie „Luftstoß oder Luftdruck“.

Dementsprechend liest sich die Besetzungsliste, die bei AirCrush für den nötigen Luftdruck sorgt, in Teilen wie das „Who’s Who“ der europäischen Posaunenelite. Dabei treffen Berliner Philharmoniker auf junge Jazztalente, international renommierte Instrumentalisten auf Musiker der Bayerischen Staatsoper, eine junge Stimme auf die ältesten Instrumente der Musikgeschichte – eine Kombination, die unglaubliche Energien entstehen lässt und mitreißende Ergebnisse verspricht. Das Spektrum von AirCrush reicht vom traditionellen Swing und Latin bis hin zu zeitgenössischen Arrangements klassischer Werke.

Karten kann man sich telefonisch unter der Nummer (0 84 31) 4 12 33, per Fax (0 84 31) 4 63 87, via E-Mail an reservierung@birdland.de oder ab 19.30 Uhr an der Abendkasse sichern.