Schrobenhausen
Pfusch am Bau?

Stadtbaumeister: "Nein, alles im Plan" - Fahrkomfort in der Lenbachstraße weiter ein Riesenthema

21.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:11 Uhr
Zu uneben? Zurzeit ist immer wieder in der Stadt zu hören, dass nicht sauber gepflastert worden sei - aber der Senkungsprozess auf dem sandigen Untergrund ist noch nicht abgeschlossen. −Foto: Petry

Schrobenhausen (SZ) Tatsächlich ist die neue Lenbachstraße keine Autobahn, über die Autos wie auf Flüsterasphalt dahingleiten. In Schrobenhausen ist in diesen Tagen sogar von "Pfusch am Bau" die Rede. Stadtbaumeister Axel Westermair winkt, darauf angesprochen, aber ab. Alles im Plan.

Er sei in den vergangenen Tagen immer wieder mit dem Thema konfrontiert worden, bestätigt er. Und natürlich ist auch er schon mehrfach sowohl mit dem Auto, als auch mit dem Fahrrad über das neue Pflaster gefahren. "Im Vergleich zum vorherigen Pflaster ist es ruhiger, sicher nicht schlechter als vorher", findet er.

Woher kommen denn die Unebenheiten? Das habe mehrere Gründe, sagt Westermair. "Zunächst einmal brauchen wir Längs- und Quergefälle, damit wir Regenwasser wegbringen", sagt er, das sei ganz normal.

Dazu komme dann, dass im Zuge des barrierefreien Ausbaus der Lenbachstraße versucht worden sei, möglichst viele Geschäfte ohne Stufe erreichbar zu machen. Das bedeutet, dass die Gehwege geneigt wurden, mal leicht ansteigen, dann wieder ein wenig fallen. "Das ist klar: Jede Neigung, die der Gehweg macht, nimmt die Straße mit auf." Alles hat eben einen Preis. Was den Fußgängern entgegenkommt, bekommen die Autofahrer, die ja um einiges schneller unterwegs sind, zu spüren.

Was für viel Gesprächsstoff sorgt, sind aber auch die kleinen Kanten im neuen Bereich. "Das wissen wir, und das weiß natürlich auch die Baufirma", kann Axel Westermair beruhigen. Oberstes Ziel sei zunächst gewesen "erst mal möglichst schnell möglichst viel Fläche zu machen." Erst, wenn der Bauabschnitt einmal gepflastert sei, werde man sich "um die kleinen Geschichten kümmern".

Da gibt es einige, und auch das ist allen Beteiligten klar. "Es ist so, dass die Rinnsteine und die Kanten auf Beton sitzen, alle andere Steine auf Sand", erklärt Westermair. "Durch die Witterung, durch Regen und Belastung wird sich der Sand in den nächsten Wochen setzen, und irgendwann werden wir dann eben sein. Diesen Senkungsprozess müssen wir aber abwarten."

Nach dem Winter steht eine erste große Abnahme an. Dann wird jeder einzelne Stein angeschaut. "Überall dort, wo die Senkung nicht ausreichend passiert ist, wird die Baufirma nacharbeiten!!", sagt Westermair. Es gebe ja auch Steine, bei denen Ecken abgebrochen sind, auch ein paar Fugen seien etwas üppig ausgefallen. "Wir haben verabredet, dass wir das ganz am Schluss machen. Das ist der Baufirma natürlich auch bewusst." Also: kein Pfusch am Bau in der Lenbachstraße, sondern ein ganz normaler Ablauf beim Pflastern so großer Flächen.