Neuburg
Pflegemama für Kalle und Hilde

Eichhörnchen-Babys müssen per Hand aufgezogen werden

07.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:20 Uhr

Foto: Sebastian Schanz

Neuburg (szs) Die Eichhörnchen-Babys Kalle und Hilde haben in der Neuburger Tierarzthelferin Julia Laukmanis eine Pflegemama gefunden. Anwohner hatten die Geschwister verletzt und ausgezehrt in der Breslauer Straße gefunden - die Mutter ist offenbar tot.

Nun werden die Racker per Hand aufgezogen.

Hilde hat großen Appetit. Mit beiden Händchen klammert sie sich an die Milchspritze und verlangt zappelnd nach mehr. In einer kleinen Pappschachtel wartet schon ihr Bruder Kalle. Dem geht auch wieder besser. Für die beiden Eichhörnchen besteht Hoffnung, dass sie es packen.

"Kalle wurde gefunden und hat aus der Nase geblutet, er hat ein Schädel-Hirn-Trauma, und bekommt Antibiotikum und Schmerztabletten", erklärt Julia Laukmanis, während sie die beiden Tiere geduldig in ihrer Hand krabbeln lässt. Zwei Tage später wurde auch Hilde bei der Tierarztpraxis von Dr. Konrad Meier und Dr. Johann Schneemeier abgegeben. "Beide waren total abgemagert. Wir müssen davon ausgehen, dass es die Mutter nicht mehr gibt", sagt Laukmanis.

Die 22-Jährige kümmert sich seit einiger Zeit für die Tierhilfe Jonathan in Neuburg um pelzige Patienten. Alle drei bis vier Stunden müssen die Tierbabys gefüttert werden - auch nachts. "Ich nehme die Kleinen mit nach Hause", berichtet die Ersatzmama. Auch Siebenschläfer hat sie schon aufgepäppelt - dagegen sind die Eichhörnchen noch echt pflegeleicht. "Die Siebenschläfer sind nachtaktiv", erklärt Laukmanis und grinst vielsagend. Glücklicherweise hat die Tierpflegerin bei sich daheim eine Voliere aufgebaut, wo die Eichhörnchen und Co. herumspringen und kleine Nüsse und Obst knabbern können.

 

"In ein paar Wochen werden sie dann ein bissl vom Menschen entfremdet", sagt Laukmanis. Wenn sie fit sind, werden Hilde und Kalle dann im Wald ausgewildert.