Pflanzen reinigen Abwässer

07.10.2009 | Stand 03.12.2020, 4:36 Uhr

Schrobenhausen (mbs) Eine groß dimensionierte Pflanzenkläranlage wird die Bauer Resources GmbH zur Reinigung von Prozesswasser, das aus der Erdölgewinnung abfällt, errichten und 20 Jahre betreiben. Die Tochter der Schrobenhausener Bauer AG unternahm in den vergangenen Monaten die ersten Arbeiten für diesen Großauftrag und das Pilotprojekt im Sultanat Oman.

Bei der Förderung von Erdöl fallen große Mengen verschmutzten Prozesswassers an. Zur Reinigung suchten die Verantwortlichen im Oman eine umweltfreundliche Lösung und entschieden sich für die von der Bauer Umweltgruppe bislang in kleinen Maßstäben errichtete chemisch-biologische Kläranlage. Eine Anlage nach dem Prinzip dieser "Umwelttechnik" hat Bauer bereits in der Kläranlage der Gemeinde Langenmosen eingerichtet. Im Oman wird die Pflanzenkläranlage dagegen in großem Stil auf einem Areal von 1,8 mal 3,2 Kilometer angelegt.

Für das Projekt im Oman wurde die Firma Bauer Nimr LLC gegründet. Die Pflanzenkläranlage soll Anfang 2011 in Betrieb gehen und täglich rund 45 000 Kubikmeter Prozesswasser verarbeiten. Auftraggeber ist die mehrheitlich staatliche Erdölgesellschaft Petroleum Development Oman LLC, die auch das Gelände für den Bau der Anlage zur Verfügung stellt.

Die Anlage setzt sich zusammen aus einem vorgelagerten Öl-Abscheider, der eigentlichen Pflanzenkläranlage, in der Mikroorganismen die Verschmutzungen verarbeiten, und einer nachgelagerten Saline zur Salzgewinnung. Am Ende des Verlaufs ist das Wasser gereinigt und kann verdunsten. Übrig bleibt Salz, das zu Industriesalz verarbeitet werden kann.

Die Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) stellt ein beteiligungsähnliches Darlehen in Höhe von rund 28 Millionen US-Dollar bereit. Eine Delegation der DEG kam nach Schrobenhausen, wo der Vertrag von beiden Seiten unterschrieben wurde.

"Wir begleiten damit einen Kunden bei einem Pilotprojekt," sagt dazu Philipp Kreutz, Mitglied der DEG-Geschäftsführung, und erklärt weiter: "Das Vorhaben leistet einen Beitrag zum Technologie- und Know-how-Transfer und wir sehen es entwicklungspolitisch als sehr wertvoll." Thomas Bauer, Vorstandsvorsitzender der Bauer AG, schätzt die DEG als "wertvolles Finanzinstitut, das Firmen bei derartigen Großprojekten mit ihrer Finanz- und ihrer juristischen Kompetenz begleiten kann."