Hohenwart
"Pfiat di, Bischof!"

Florian Wörner auf Pastoralvisitation im Kindergarten Sankt Wolfoldus

21.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:10 Uhr
Weihbischof Florian Wörner segnete jedes der Kinder in der Hohenwarter Kita einzeln. −Foto: Tyroller

Hohenwart (SZ) An diesem Freitagmorgen sitzen die Vorschulkinder des Sankt-Wolfoldus-Kindergartens in Hohenwart bereits in einem Stuhlkreis zusammen, singen gemeinsam und warten schon gespannt auf den hohen Besuch: Weihbischof Florian Wörner hat sich angekündigt.

"Wann kommt er denn? ", wird getuschelt. Die Aufregung unter den Kindern ist spürbar. Darum singen die Erzieherinnen mit den Kleinen auch noch ein paar Lieder, um sie ein wenig abzulenken. Als die Tür dann aber immer noch nicht aufgeht, soll ein Mädchen mal nachschauen. "Sie kommen! Sie kommen! ", ruft sie aufgeregt, als sie zurückkommt.

Tatsächlich: Kurz darauf wird die Tür wirklich geöffnet und Weihbischof Florian Wörner samt Gefolge treten ein. Die Kinder schauen erstmal mit großen Augen: Das ist also der groß angekündigte Besuch. Statt sich einfach nur vorzustellen, nimmt der Weihbischof sich für jedes einzelne Kind Zeit und begrüßt es.

Danach wollen die Kleinen ihn natürlich auch gebührend mit Gesang und einem gesprochenen Gebet empfangen. Das ist aber noch nicht alles: Die Vorschulkinder kommen aus der Sonne-, Mond-, Sterne- und Regenbogengruppe. Darum wird dem Weihbischof auch aus jeder Gruppe stolz ein kleines Präsent überreicht.

"Seid ihr neu in der Vorschule? ", fragt Wörner die Kleinen. Und: "Ist der Kindergarten schön? " - "Jaaa! ", kommt es einstimmig zurück. Dann will er wissen, ob die Kinder zuvor schon mal einen Bischof gesehen haben. Die Kinder verneinen das. "Seid ihr sicher? ", fragt er. Einen ganz bestimmten Bischof müssten die Vorschulkinder nämlich schon mal gesehen haben. "Der Nikolaus! ", rät ein Kind - richtig.

Dann erklärt Wörner den Kleinen, was ein Bischof so alles bei sich trägt und welche Aufgaben er hat. Er fängt mit seinem Stab an. "Warum habe ich so einen Stab? ", fragt er in die Runde. Als die Kinder nicht gleich darauf kommen, will er von den Kleinen wissen, wer denn noch so einen Stab hat. Hirten und Schäfer. Die Aufgaben des Bischofs seien ganz ähnlich: Nur, dass er nicht auf die Schafe Acht gibt, sondern auf Menschen. "Der Hirtenstab ist das Symbol, dass der Bischof für die Menschen da ist", meint er. Vier ganz mutige Kinder dürfen den Stab nun auch einmal halten. Vier Freiwillige sind auch schnell gefunden, denn Angst haben die Kinder wahrlich nicht vor dem Weihbischof.

"Was habe ich noch Typisches an? ", fragt er weiter. Nun wird er aufs Neue von den Kindern gemustert. Die Kette mit dem Kreuz. "Hat jemand von euch auch so eine Kette? ", fragt der Weihbischof. Jetzt meldet sich gleich der Großteil der Kinder.

Das ist aber noch nicht alles, was typisch für einen Priester ist. "Ich habe mich extra für euch schön angezogen", sagt er augenzwinkernd. Nun blicken ihn die Kinder ihn abermals sehr ganeu an. Seine Mütze, sein Ring, sein Gürtel - die Kennzeichen sind schnell erklärt.

"Hast du noch Fragen? ", wendet sich Wörner abschließend direkt an die Kleinen. Die sind aber wunschlos glücklich. Darum geht er nun nochmal herum und segnet jedes Kind. Danach schaut sich der Weihbischof auch noch die anderen Räume des Kindergartens an. Vorbei geht's am Essraum - wo gerade Pause gemacht wird - , am Kastanienbecken und auch die Außenanlagen werden von ihm begutachtet.

Dabei kommen auch die ganz Kleinen aus der Krippe nicht zu kurz. Eigentlich sind die Kinder gerade auf dem Weg nach draußen, aber auch sie wollen dem Weihbischof nun ganz spontan ein kleines Ständchen singen. Was die Großen können, können die Kleinen schon lange. Gesagt, getan. Nun beginnen die Kinder zu rasseln und mit ihren Erzieherinnen zu singen.

Von Berührungsängsten ist sowohl bei den ganz Kleinen in der Krippe, als auch bei den Vorschulkindern nichts zu spüren. Vielmehr wird Florian Wörner wie ein ganz normaler Gast behandelt. Darum ist es für die Kleinen auch selbstverständlich, ihn mit "Pfiat di, Bischof" zu verabschieden. Davor bedankt er sich jedoch noch bei jedem Kind einzeln und segnet es abschließend.

Tabea Tyroller