Weichering
Pfarrstadel muss umgebaut werden

Gebäude kann die Brandschutzauflagen nicht erfüllen – Kosten in Höhe von 210 000 Euro

12.06.2014 | Stand 02.12.2020, 22:35 Uhr

Hohe Auflagen: Der Weicheringer Pfarrstadel soll im Zuge der Brandschutzsanierung als Begegnungszentrum erhalten bleiben. Die Baukosten belaufen sich auf geschätzte 210 000 Euro - Foto: Beck

Weichering (fli) Das Geldsäckel steht bei den Ratsmitgliedern in Weichering zum Erhalt für gemeinschaftliche Einrichtungen offen. In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurden diverse Zuschüsse gewährt.

Nachdem der Weicheringer Pfarrstadel die aktuellen Auflagen zum Brandschutz nicht ausreichend erfüllt, muss das Gebäude diesbezüglich auf den neuesten Standard gebracht werden. Der Neuburger Architekt Werner Beck bezifferte die Baukosten in einem Angebot mit rund 210 000 Euro. Laut Diözese Augsburg muss in erster Linie die Katholische Kirchenstiftung St. Vitus Weichering für die Kosten aufkommen. Die gesamten finanziellen Eigenmittel der Kirchenstiftung müssten für die Sanierung verwendet werden, erwähnte Christian Kutz von der Kirchenverwaltung. Dann wären keine Reserven mehr vorhanden, weshalb man auf Spenden angewiesen sei. Derzeit bestehe eine Finanzierungslücke von 38 500 Euro. Der Pfarrstadel beherbergt seit vielen Jahren die örtliche Bücherei und an Werktagen vormittags die Spielgruppen. Zudem werden die Räume für Feiern, Seniorentreffen und diverse andere Veranstaltungen der Gemeinde genutzt. „Unser Pfarrstadel soll auch weiterhin ein Begegnungszentrum bleiben“, wünscht sich Kutz. Bürgermeister Thomas Mack (CSU) informierte das Gremium, dass gehbehinderte Gäste bei Trauungen im Rathaus nur mit Mühe in die erste Etage des Saales gelangen konnten. Auch hier seien die Räume des Pfarrstadels zum Ausweichen interessant. Der Pfarrstadel erhielt 2012 auf Antrag der Katholischen Kirchenstiftung eine Nutzungsänderung in ein Gemeinschaftsgebäude, um die Brandschutzauflagen einzuschränken. Unisono sprachen sich die Bürgervertreter abschließend für eine sogenannte Deckelung der Finanzierungslücke in Höhe von 38 500 Euro aus. Damit stellt die Gemeinde sicher, dass keine unvorhersehbaren Mehrkosten übernommen werden müssen

Auch das im Pfarrstadel befindliche Klavier bedarf einer „Sanierung“, allerdings in kleinerem Ausmaß. Das Piano wurde 1964 gebraucht angeschafft und wird vom Kirchenchor und bei Seniorenveranstaltungen gerne genutzt. Nun sind die Hammerköpfchen defekt und müssen erneuert sowie das Klavier neu gestimmt werden. Die Reparaturkosten werden auf rund 1700 Euro beziffert. „Wir haben alle Spielplätze saniert, jetzt können wir auch etwas für unsere Senioren tun“, meinte Andrea Appel-Fischer (SPD). Gegen die Kostenübernahme gab es keine Einwände. Dem Zuschussantrag des SV Lichtenau zur Sanierung des Sportheims stimmte der Gemeinderat ebenfalls zu. Der Verein hatte im Juli vergangenen Jahres bereits einen Zuschussantrag zur Dachsanierung gestellt. Im Zuge der Baumaßnahmen wurde zudem eine Wand entfernt und die schadhafte Terrasse überdacht. Die Gesamtkosten betrugen 18 758 Euro. Das Gremium stimmte einem Förderbetrag in Höhe der üblichen zehn Prozent des Gesamtbetrages zu. Allerdings wünschen sich die Ratsmitglieder, dass Anträge generell vor Maßnahmenbeginn gestellt werden sollten, „nicht erst, wenn es fertig ist“.