Pfarrhof als Herberge

21.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:39 Uhr
Im Pfarrhof von Berg im Gau sollen schon in der ersten Novemberwoche Asylbewerber untergebracht werden. Für die Innenrenovierung sucht Bürgermeister Helmut Roßkopf noch Personen, die bei Malerarbeiten behilflich sind. −Foto: Dürrmann

Berg im Gau (SZ) Die Gemeinde Berg im Gau richtet den Pfarrhof für die Unterbringung von Asylbewerbern her. Zehn bis zwölf Menschen könnten hier eine Herberge finden.

„Der Winter seht vor der Tür, wir müssen helfen“: Mit diesen Worten stimmte Bürgermeister Helmut Roßkopf (FW) seine Räte und die zahlreichen Zuhörer bei der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend auf die kommenden Aufgaben im Bereich der Unterbringung von Asylbewerbern ein. Der Berg im Gauer Pfarrhof soll für die Flüchtlinge zur Verfügung gestellt werden. Er selbst sei bereits in Verhandlung mit den Verantwortlichen der Pfarrei, sagte Roßkopf, die Mietverträge seien gegenseitig angeschaut und zur Begutachtung an die Regierung weitergeleitet worden. Sobald die Unterlagen zurück sind, solle der Mietvertrag geschlossen werden. „Es werden nur Familien untergebracht, insgesamt etwa zehn bis zwölf Personen“ führte Roßkopf weiter aus.

Um den Pfarrhof auf Vordermann zu bringen, werden dringend freiwillige Helfer, die sich mit Malerarbeiten auskennen, gesucht. Sie können sich beim Bürgermeister persönlich melden. Damit ist die Beherbergung von Asylbewerbern für Berg im Gau aber in diesem Jahr noch nicht erledigt. „Wir suchen noch Unterkünfte für zwei Familien mit insgesamt sechs bis acht Personen, dann haben wir unser Soll erfüllt. Wenn jemand was weiß, bitte melden“, forderte das Gemeindeoberhaupt zur aktiven Mithilfe auf. Er habe bereits drei Häuser besichtigt, berichtete Roßkopf, bei einem „sind wir an einem Mietvertrag dran“, ein anderes werde jetzt doch selbst genutzt und das dritte sei momentan nicht bewohnbar, da es sich in einem desolaten Zustand befinde.

Weiterhin könne die Gemeinde dem Freistaat Bayern Grundstücksflächen auf Erbbaurecht anbieten. „Eigene Immobilien auf diesen Grundstücken hinzustellen, dafür haben wir kein Geld“ sagte Bürgermeister Helmut Roßkopf klipp und klar.

Andreas Schoderer (CSU) wollte wissen, ob ein einmal anerkannter Asylbewerber den Pfarrhof wieder verlassen müsse. „Wenn auf dem Markt keine Unterkunft da ist, bleibt er weiter im Pfarrhof“, antwortete Roßkopf. Helmut Weber (FW) fragte: „Was ist eigentlich mit der Turnhalle?“ Wenn diese gebraucht wird, werde sie auch benutzt, erklärte Roßkopf, aber der Landrat habe zugesagt, er schicke keine Asylbewerber in eine Turnhalle, wenn das Nachher nicht geregelt sei. Denn die Turnhalle von Berg im Gau stehe nur bis Ende des Jahres zur Verfügung, eine darüber hinaus gehende Bindung sei erst im Gemeinderat neu zu besprechen.

Erfreulich sei, dass sich bereits 28 Freiwillige für den Helferkreis gefunden haben, die in diesen Tagen ihr erstes Treffen veranstalten, wie Roßkopf berichtete. Wer noch dabei sein möchte, soll sich einfach bei der Gemeinde melden. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht“, freute sich der Bürgermeister.