Heideck
Pfarrer drohen 15 Jahre Haft

26.08.2013 | Stand 02.12.2020, 23:44 Uhr

Heideck (DK) Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth hat ihre Vorwürfe gegen den Heidecker Stadtpfarrer konkretisiert. Sie ermittelt in sieben Fällen des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern, erklärte Oberstaatsanwältin Antje Gabriels-Gorsolke gestern.

Der mutmaßlich betroffene Junge war jünger als 14 Jahre alt.

Dabei soll es sich um Vorfälle an der früheren Wirkungsstätte des Pfarrers in der Oberpfalz handeln. „Wir konzentrieren uns auf die Fälle zwischen 1998 und 2001“, so die Oberstaatsanwältin. Damals leitete er eine Pfarrei im Dekanat Neumarkt. Erst 2004 war der Pfarrer in Heideck eingesetzt worden. Zwar seien auch dort Räume durchsucht worden, das sichergestellte Material müsse erst ausgewertet werden. „Aber wir haben keine Anhaltspunkte für weitere Fälle“, betonte Gabriels-Gorsolke. „Mehr kann und darf ich Ihnen nicht sagen. Die Ermittlungen dürfen nicht gefährdet werden.“ Sollte es zur Anklage kommen, drohen dem Pfarrer bis zu 15 Jahre Haft.

Derweil betonte Bistumssprecher Martin Swientek, dass die Diözese Eichstätt für Gesprächswünsche zur Verfügung stehe. Ende 2012 hat das Bistum ein Präventionsbüchlein herausgegeben. „Kinder und Jugendliche müssen die Gewissheit haben, dass sie offen sprechen und bei Problemen Hilfe erwarten können“, heißt es darin. Zudem wurde eine Hotline unter der Nummer (0 84 21) 50-500 geschaltet, die Gabriele Siegert, Referentin für „Prävention sexualisierte Gewalt“ betreut. Dort hätten schon einige Heidecker angerufen, so Siegert. „Und sie waren in erster Linie fassungslos. Die meisten wollen aber, dass die Wahrheit ans Licht kommt, egal, wie sie ausfällt.“