Gosheim
Pfarrer Anton Hirschbeck gestorben

Beisetzung am Mittwoch im schwäbischen Gosheim - Gredinger Gläubige feiern Totenmesse am Freitag in Stadtpfarrkirche

28.09.2020 | Stand 02.12.2020, 10:28 Uhr
Pfarrer Anton Hirschbeck ist im Alter von 80 Jahren in seinem Heimatort Gosheim gestorben. In Greding wirkte er von 1991 bis 2009. −Foto: Karch, Archiv

Gosheim/Greding - Anton Hischbeck, der langjährige Pfarrer von Greding, Heimbach und Röckenhofen, ist am vergangenen Freitag gestorben.

Er wurde 80 Jahre alt. Ein Requiem findet an diesem Mittwoch ab 14.30 Uhr in Gosheim statt, Hirschbecks Heimatort. Anschließend ist die Beisetzung auf dem dortigen Friedhof. In Greding wird ebenfalls eine Totenmesse für den Pfarrer i. R. gefeiert - am Freitag, 2. Oktober. Wer bei dieser Messe ab 19 Uhr in der Stadtpfarrkirche dabei sein möchte, muss sich aufgrund der Corona-bedingten Vorgaben jedoch anmelden. Entsprechende Zettel gibt es am Eingang der Kirche.

Anton Hirschbeck hat seit seinem Ruhestandsantritt im Sommer 2009 in Gosheim gewohnt, einem kleinen Ort in der Gemeinde Huisheim im Landkreis Donau-Ries. Dort wurde er im Dezember 1939 auch geboren, als Ruhestandsgeistlicher kehrte er somit zu seinen Wurzeln zurück. Am 29. Juni 1966 empfing er vom damaligen Bischof Joseph Schröffer die Priesterweihe im Eichstätter Dom. Nach Kaplansjahren in Burgoberbach, Roth und Deining kam er 1974 zunächst als Kurat, ab 1977 als erster Pfarrer der neu errichteten Pfarrei Mutter vom Guten Rat nach Nürnberg-Moorenbrunn. 1991 allerdings wechselte er nach Greding und Heimbach, erst 2002 kam auch noch Röckenhofen hinzu.

In seinen letzten Wirkungsstätten als Priester hat Anton Hirschbeck deutliche Spuren hinterlassen. Unter seiner Regie wurde in Greding viel saniert und umgebaut. Das begann bereits 1991, als er nach 17 Jahren als Pfarrer in Moorenbrunn in Greding eingeführt wurde. Als erstes musste er das Pfarrhaus sanieren, er selbst wohnte in dieser Zeit in der Badergasse, im Kaplanhaus gab es zwei kleine Büros. Der Erhalt der Gotteshäuser sollte dazu dienen, dass diese immer einen würdigen Rahmen für die Feier von Gottesdiensten sein konnten, so seine Überzeugung. Pfarrhaus, Pfarrheim innen, Kaplanhaus, Kindergarten St. Martin, sämtliche Kirchen bis auf Röckenhofen und Herrnsberg - die Liste der unter Hirschbecks Regie sanierten und umgebauten Gebäude ist lang.

Doch setzte er auch Maßstäbe in der Seelsorge. Ausgehend von der Überzeugung, dass Menschen Pilger sind, rief er seinerzeit die Pfarrwallfahrt ins Leben. Er selbst war 1994 den ganzen Jakobsweg gelaufen, später führte ihn sein Weg zusammen mit anderen Gläubigen von Greding zu Fuß nach Flüeli in der Schweiz. Eine lebendige Gemeinschaft solle die Pfarrgemeinde sein, so der Ansatz von Pfarrer Hirschbeck. Als Präses der Kolpingfamilie Greding und als geistlicher Beirat des Frauenbundes erfuhr er selbst ebenfalls viel Gemeinschaft, wofür er sich sehr dankbar zeigte.

Als Anton Hirschbeck 2009 Greding verließ, nahm er ein paar Weinreben aus dem Pfarrgarten mit, den Weinstock hatte er selbst gepflanzt. Diese pflanzte er dann im Garten seines Hauses, das er sich in Gosheim gebaut hatte. Er war eben jemand, der ein Leben lang gerne im Weinstock des Herrn gearbeitet hat.

luf/pde