Garching
Pfandbriefbank zu Immobilienmarkt: Schäden kommen noch

04.03.2021 | Stand 12.03.2021, 3:33 Uhr

Nach Einschätzung der Deutschen Pfandbriefbank (pbb) wird das wahre Ausmaß der Corona-Schäden auf dem Immobilienmarkt erst in der zweiten Jahreshälfte sichtbar werden. „Dann werden sich voraussichtlich deutliche Auswirkungen auf die Vermietungssituation und die Immobilienpreise manifestieren“, sagte Vorstandschef Andreas Arndt am Donnerstag in Garching. Als Gründe nannte der Manager viele Faktoren: erwartete Insolvenzen, höhere Arbeitslosigkeit, Freistellungen, Leerstände und weniger staatliche Hilfszahlungen für die Unternehmen in Kombination mit der Arbeit im Heimbüro, reduziertem Reiseaufkommen und dem Wachstum des Online-Handels.

Hauptgeschäft der Pfandbriefbank ist die Finanzierung gewerblicher Immobilien, zweites Standbein sind öffentliche Finanzierungen. Der vorsichtige Bankchef hat bei zwei besonders stark unter den Lockdowns leidenden Immobilienarten bereits vor einem Jahr die Reißleine gezogen: „Neue Finanzierungen für Hotels und Shopping Center haben wir eingestellt seit dem ersten Quartal.“

Die pbb verzeichnete 2020 einen coronabedingten Einbruch. Der Nettogewinn sank im Vergleich zum Vorjahr von 179 auf 117 Millionen Euro. Eine Hauptursache war die Risikovorsorge für mögliche Kreditausfälle. Der Vorstand legte dafür 126 Millionen Euro zurück, 2019 waren es 49 Millionen Euro. Arndt geht jedoch davon aus, dass in diesem Jahr weniger Bedarf an zusätzlicher Risikovorsorge besteht. Die Bank erwartet sieben bis acht Milliarden Euro Neugeschäft, weniger als 2019 vor der Krise, aber etwas mehr als 2020.

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Börseninfo Deutsche Pfandbriefbank

dpa