Pfaffenhofen
Pfaffenhofener Sozis gehen baden

Delegation holt sich bei zwei nahe gelegenen Erlebnisbädern Anregungen für das hiesige Projekt

12.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:40 Uhr

Spritziges Vergnügen: Mit Stadträtin Julia Spitzenberger als "Co-Pilotin" probierte SPD-Chef Markus Käser im Freizeitbad Neufahrn die Innenrutsche aus. - Foto: Eibisch

Pfaffenhofen (PK) Ein gut vorstellbares, aber nicht ganz ideales und ein super-tolles, aber unerschwingliches: Zwei nahe gelegene Erlebnisbäder hat jetzt eine Abordnung der Pfaffenhoferer SPD einem Test unterzogen. Und am Ende gab es dann auch ein paar Erkenntnisse fürs geplante Pfaffenhofener Bad.

An der Spitze einer Gruppe Kreisstädter gingen die drei SPD-Politiker, Bürgermeister Thomas Herker, SPD-Chef Markus Käser und Stadträtin Julia Spitzenberger, im wahrsten Sinne des Wortes baden. Bei einer Besichtigungstour von zwei Erlebnisbäder in der Umgehung ließen die drei es sich nicht nehmen, die Bäder gleich selbst zu testen. In Ismaning stürzten sich die drei sogar aus drei Metern Höhe in das angenehm temperierte Wasser des dortigen Springerbeckens.

Das erste Ziel der Informationstour führte die Gruppe nach Neufahrn. "Das könnte in Pfaffenhofen so ähnlich werden," erläuterte der Bürgermeister. "Neben dem 25-Meter-Becken mit fünf Bahnen gibt es hier ein Schwimmlernbecken sowie einen Wasseraußenbereich." Auffallend war für die Testbesucher jedoch, dass der Zielbereich der Innenrutsche genau in der Mitte des Schwimmlernbeckens liegt und damit bei der Nutzung des Beckens für Unterrichtszwecke stört. "Da gibt es sicher bessere Lösungen", so die Erkenntnis Herkers.

Beim Außenbecken favorisiert der Bürgermeister eine Größe von rund 100 Quadratmetern - "aber möglichst quadratisch sollte es schon sein, damit man es abends gut abdecken kann". Auch zu groß dürfe das Bad in Pfaffenhofen nicht werden, schließlich ist die zur Verfügung stehende Fläche begrenzt. Gleiches gilt für den finanziellen Rahmen. Trotzdem: Einer Meinung waren die Bäder-Reisenden bei ihrem Wunsch nach einer Gastronomie. Und auch ein Ruhe- und Liegebereich gehöre einfach auch dazu.

Bei der zweiten Station war deutlich spürbar, dass in Ismaning die Gewerbesteuer sprudelt. Ein Schwimmbad für ursprünglich geplante 15 Millionen Euro - tatsächlich wurden es dann rund 19 Millionen - sieht imposant aus. Von außen lockt eine ansprechende Architektur, innen wirkt alles funktional durchdacht. Jede Menge gruppenspezifische Becken finden dort die Besucher vor: ein Babyplanschbecken mit 25 Zentimetern Wasserhöhe, ein Kinderbecken mit kleiner Steinrutsche, ein Nichtschwimmerbecken mit diversen Sprudeleinrichtungen, ein Lehrschwimmbecken sowie das große, 25 Meter lange, Schwimmbecken mit fünf Bahnen und abgeteiltem Springerbecken. Da bleibt fast kein Wunsch unerfüllt.

Entsprechend groß, so erfuhr die Pfaffenhofener Delegation ist die Auslastung: Bei 15 000 Einwohnern verzeichnet das Bad jährlich rund 200 000 Besucher. "Bei dieser Zahl geht schon mal die Wasseraufbereitungsanlage in die Knie", erläuterte ein Vertreter des Hallenbades. "Wir müssen schon mal den Zugang schließen, weil das Bad nur 450 Besucher im Badebereich verträgt." Unter der Woche sei das Bad jeden Tag bis 13 Uhr durch die Schulen ausgebucht.

Auch der Saunabereich ist großzügig gebaut: Vier getrennte großzügige Saunaräume laden zum gemeinsamen Schwitzen ein, von 90 Grad bis zum Dampfbad gibt es viele Möglichkeiten. In regelmäßigen Abständen kommen die Bademeister vorbei und machen Aufgüsse in verschiedenen Varianten.

Elisabeth Etzelsperger aus Pfaffenhofen, die bei der Rundfahrt dabei war, zog für sich das Fazit, dass sie nun das Außenbecken völlig anders sieht als vor diesem Besuch: "Das hat mich hier richtig überzeugt, das sollte in Pfaffenhofen auch möglich sein." Vier Saunen müssten es wohl nicht sein, meinte sie ergänzend - "aber zwei schon!"

Thomas Herker erläuterte noch kurz die weitere Vorgehensweise beim Pfaffenhofener Kreisstadtbad: "Am Donnerstag wird das Ergebnis der Bürgerbefragung feststehen. Dann folgen Gespräche mit den Hauptnutzern wie Schulen und Vereine. Etwa im Sommer wird wohl die Planung angestoßen, der Baubeginn folgt dann 2018 - zuerst mit dem Abriss der jetzigen Schule." Ihm schwebe "ein funktionales Bad mit Mehrwert vor", bilanzierte Herker. Wie das genau aussehen wird, können die Pfaffenhofener dann ab 2020 beurteilen, denn dann wird das Bad wohl in Betrieb gehen.