Pfaffenhofen
Pfaffenhofener Alpenvereinssektion verkauft Holledauer Hütte an Brauerei Kühbach, die kräftig investieren will

Der Freiherr will "richtig Gas geben"

04.04.2022 | Stand 09.04.2022, 3:34 Uhr
Schlüsselübergabe mit strahlenden Gesichtern: Umberto Freiherr von Beck-Peccoz (5. von links) mit Ehefrau Gwendolyn, der DAV-Vorsitzende Klaus Baumgärtl (4. von links) und seine Vorstandskollegen (rechts) sowie die Pächterfamilie Döllner mit Christian (von links), Anja und Centa blicken zuversichtlich in die Zukunft. −Foto: Ermert

Förnbach - Zeitenwende für die Holledauer Hütte: Die Alpenvereinssektion Pfaffenhofen-Asch hat ihr 35 Jahre altes Vereinsheim, das am Rande von Förnbach idyllisch gelegen ist, an die Brauerei Kühbach verkauft.

Am Montag unterzeichnete Geschäftsführer Umberto Freiherr von Beck-Peccoz die Verträge. Seine Brauerei ist seither Besitzer der Gaststätte. Und für das 2500 Quadratmeter große Freigelände drumherum gibt es einen neuen, auf 99 Jahre angesetzten Erbpachtvertrag mit der Stadt Pfaffenhofen.

Zur Schlüsselübergabe servierten Centa, Anja und Christian Döllner als alte und neue Pächter der Gaststätte zu den Weißwürsten erstmals auch Kühbacher Bier - und ein strahlendes Lächeln. "Wir gehen mit neuem Elan ans Werk", versprach Centa Döllner. "Auf die Terrasse, den Balkon und vor allem den Biergarten freuen wir uns gewaltig. " Serviert wird den Gästen bewährtes bayerisch-gutbürgerliches Essen. "Allerdings in einem völlig neuen Ambiente", ergänzt der neue Eigentümer.

Von Beck-Peccoz setzt mit dem Kauf der Gaststätte erstmals einen Fuß direkt in die Stadt Pfaffenhofen. "Im Landkreis sind wir schon länger. Jetzt auch in der Stadt - und wir werden diesen Standort zu einem Leuchtturm unserer Brauerei ausbauen", versichert er. Der Geschäftsführer hat mit der Holledauer Hütte allerhand vor. "Wir werden richtig Gas geben", sagt er. Die Hütte verfüge über enormes Potenzial - und Biergärten seien in Pfaffenhofen sowieso Mangelware. "Wir werden hier den größten und schönsten Biergarten der Stadt errichten", sagt der Freiherr. Und damit legen die von der Brauerei beauftragten Arbeiter auch umgehend los. Die marode Terrasse wurde bereits abgerissen. Ihr Neubau und die Neuanlage des Außenbereichs starten parallel. "Wir gehen Schritt für Schritt vor, bringen das ganze Gasthaus auf Vordermann - und das in enger Freundschaft mit den DAV-Mitgliedern", sucht von Beck-Peccoz bewusst den Schulterschluss mit dem Verein.

Der Alpenverein zahlt ihm das Entgegenkommen auf ganzer Linie zurück. "Es ist eine Win-win-Situation für alle", versichert der Vorsitzende Klaus Baumgärtel im Rahmen der kleinen Feierstunde. Mehrere Optionen habe der Verein ausgelotet. Letztlich hätten sich die Mitglieder annähernd mit Dreiviertelmehrheit für den Verkauf ausgesprochen. "Wir hatten zahlreiche Interessenten - mit 20 Investoren und Brauereien haben wir vertiefende Gespräche geführt", sagte Baumgärtel. Die Chemie habe mit den Kühbachern vom Start weg am besten gepasst. "Vielleicht weil die Familie des Freiherrn auch alpin vorbelastet ist", scherzte Baumgärtel. "Die Kühbacher haben uns mit offenen Armen aufgenommen. Und für unsere Mitglieder ändert sich dadurch überhaupt nichts", so Baumgärtel weiter. Denn sie könnten die Hütte weiterhin für sämtliche Versammlungen und jegliche Termine nutzen.

pat