Pförring
Petri-Jünger pachten Altwasser

Für den Pförringer Fischerverein geht ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung

19.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:18 Uhr

Bei der Jahresversammlung wurden treue Mitglieder vom Vorsitzenden Roland Straßer (hinten, rechts) und seinem Vize Karl Dussmann (links) geehrt: Josef Biebl (von links), Josef Liedl, Hans-Dieter Wölfl, Anton Daubmeier und Michael Völkl für 25 Jahre, Hans Erl (vorne rechts) für 40 Jahre. - Foto: Kügel

Pförring (DK) Mit der Pacht des Pförringer Altwassers ist für die Petri-Jünger ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen. Jetzt will der Fischerverein das Gewässer zu einem Schmuckstück für Angler und Erholungssuchende umgestalten, hieß es bei der Jahresversammlung.

30 Jahre lang hatte ein Unternehmer aus München das Pförringer Altwasser in Pacht. Schon lange hatten die Petri-Jünger, die über einige Kiesweiher verfügen, ein Auge auf das Fließgewässer im Herzen der Marktgemeinde geworfen, in dem sich alle heimischen Fische, ob Hecht, Zander, Waller, Aal oder Karpfen, wohlfühlen. Heuer konnte der Fischerverein das Gewässer, das von der Altwasserbrücke bis nach Wackerstein reicht, vom Fischrechtsinhaber, der Fischerinnung Pförring, für zwölf Jahre pachten. "Wir möchten das Altwasser langfristig zu einem Schmuckstück für Fischer und die ganze Bevölkerung machen", sagte der Vorsitzende Roland Straßer bei der Jahresversammlung des Vereins, zu der 70 Mitglieder gekommen waren. Eine fünfköpfige Arbeitsgruppe wird sich nur um dieses Projekt kümmern.

Zum einen soll die Wasserfläche wieder in ihren früheren Zustand zurückversetzt werden. Die Fischer wollen das Altwasser vertiefen, die verlandeten Quellen bei Wackerstein wieder freilegen und kleine natürliche Staustufen anlegen, um die Fließgeschwindigkeit zu erhöhen. Zum anderen sollen am Ufer entlang für die Fischer, aber auch für die Allgemeinheit Fußwege angelegt und Ruhebänke aufgestellt werden.

Straßer berichtete, dass bereits Proben gezogen worden seien, um herauszufinden, ob der Schlamm auf Feldern ausgebracht werden kann. Außerdem habe man mit den Anliegern gesprochen, denen die Gehölze entlang des Altwassers gehören, die ausgelichtet werden sollen.

Bei der Diskussion zeichnete sich eine breite Unterstützung durch die Mitglieder ab. Bei diesem Prozess, der laut Straßer über Jahre gehen wird, zählen die Fischer aber auch auf die Unterstützung der Gemeinde. Für den Anfang will man sich die Strecke von der Brücke bis zum alten Turnplatz vornehmen. Zum ersten Mal seit 20 Jahren richteten die Petri-Jünger die Landkreisversammlung der Fischervereine aus. Mit dem Präsidenten des Landesfischereiverbandes von Oberbayern, Franz Geiger, hatte man einen hochkarätigen Redner zu Gast. Hauptthema war das sogenannte Zurücksetzen von geangelten Fischen.

Der Fischerverein hat laut Kassier Hans-Dieter Wölfl dank des ehrenamtlichen Einsatzes beim Georgimarkt und beim Fischerfest einen kleinen Gewinn erwirtschaftet. Da sich die Preise für Besatzfische und Pacht durchschnittlich um drei bis sieben Prozent erhöhen, wurde eine neue Beitragsordnung beschlossen. Der Jahresbeitrag und die Jahreskarte kosten weiterhin jeweils 90 Euro. Heraufgesetzt wurde die Zahl der Jahresarbeitsstunden von vier auf fünf. Wer die Stunden nicht ableisten will oder kann, muss sie mit 30 Euro pro Stunde abgelten.

Angeln liegt offenbar im Trend. Im Vorjahr kamen 16 neue Mitglieder hinzu, so dass der Verein jetzt 290 Mitglieder zählt. Und auch beim Ferienprogramm hat der Verein regelmäßig 35 Kinder zu Gast, darunter immer mehr Mädchen, wie Strasser feststellte. Deshalb wurden zwei neue Jugendleiter gewählt. Künftig werden Rudi Schloderer und Rudolf Maurer den Jugendleiter Peter Ropertz junior unterstützen.

Bürgermeister Bernhard Sammiller lobte den Fischerverein als "Aktivposten", der die Gemeinde auch durch sein Fischerfest sowie seinen Beitrag zum Georgimarkt und zum Ferienprogramm bereichere. Der Vorsitzende Straßer nahm anschließend die Ehrungen langjähriger Mitglieder vor. Für zehn Jahre Treue wurden Jakob Schröder, Michael Betz, Christoph Oblinger und Josef Wolfsfellner junior ausgezeichnet, für 20 Jahre Wolfgang Hofmayer, Florian Renetzeder, Max Streitberger junior, Christian Kraft, Sebastian Liedl und Peter Mayer. Seit 25 Jahren halten Anton Daubmeier, Hans Dieter Wölf, Josef Liedl, Josef Biebl, Manfred Kindl, Michael Völkl und Oliver Ganzenmüller dem Verein die Treue, seit 30 Jahren sind Georg Lang, Christian Portner und Karl Dussmann dabei. Für 40 Jahre Mitgliedschaft bei den Petri-Jüngern wurde Johann Erl geehrt.