Ingolstadt
Petri Heil

OB wird "für besondere Verdienste" zum neuen Ehrenmitglied des Kreisfischereivereins ernannt

01.04.2012 | Stand 03.12.2020, 1:39 Uhr

Ein guter Tag zum Fischen im Baggersee? Der Vorsitzende des Kreisfischereivereins Ingolstadt, Rudolf Winklmeier, und das neue Ehrenmitglied OB Alfred Lehmann (rechts) - Foto: Strisch

Ingolstadt (DK) OB Alfred Lehmann hat den Beweis erbracht, dass man kein aktiver Fischer sein muss, um Ehrenmitglied des Kreisfischereivereins Ingolstadt zu werden. Einen Fischerschein hat er aber seit vielen Jahren, wie der OB bei seiner Ernennung am Samstag sagte.

Weißfische hat er schon gefangen. Und auch Karpfen. Fachgerecht ausnehmen kann er die Fische selbstverständlich auch. Denn Lehmann hat schließlich die Fischerprüfung erfolgreich abgelegt und besitzt dementsprechend auch die dafür nötigen Kenntnisse.

Doch das ist nicht der Grund, warum er zum Ehrenmitglied des Kreisfischereivereins ernannt worden ist. Dessen Vorsitzender Rudolf Winklmeier hob vielmehr hervor, dass sich der OB seit seinem Amtsantritt 2002 als Schirmherr für das Fischerfest zur Verfügung stelle, dort auch den Anstich durchführe und die Fischerkönige proklamiere. Zudem, so Winklmeier in seiner Laudatio, „hat er immer ein offenes Ohr für die Fischerei, er kennt unsere Probleme, da er selbst die Angelfischerei ausübt“.

Einen Zwischenrufer, der die letzte Aussage mit einem „Des aa no“ kommentierte, konnte Lehmann freilich gleich beruhigen. „Es braucht niemand Angst zu haben, dass ich die Gewässer der Region leer fische“, sagte das neue Ehrenmitglied. Lehmann tritt damit in die Fußstapfen seines Amtsvorgängers Peter Schnell, dem diese Auszeichnung 1978 zuteil wurde. Seine Mitgliedschaft beschränke sich weitgehend auf Feste und Weihnachtsfeiern, so der Rathauschef.

Unserer Zeitung verriet Lehmann, dass er vor rund zehn Jahren das bisher letzte Mal mit der Angelrute unterwegs war, am Zucheringer Weiher, denn er finde es schön, immer an gleicher Stelle zu fischen und er sei schließlich Mitglied beim SV Zuchering. Er habe stets „ganz klassisch“ mit Mais gefischt und „nie mit lebenden Ködern“.

Jetzt aber sei er – im Gegensatz zu seinem 86-jährigen Vater, der ein sehr aktiver Fischer sei – nach seinen vielen Terminen lieber bei seiner Familie und zudem oft zu müde, um morgens um 4 Uhr aufzustehen. Denn wenn schon, dann wolle er „dieses besondere Naturerlebnis“ haben, wenn die Sonne aufgeht und die Vögel zu zwitschern beginnen. Dies sei ihm wichtiger, als etwas zu fangen.

Für immer in die Ecke gestellt hat Lehmann die Angelrute aber noch nicht. „Es könnte mich reizen, im Donaudelta zu fischen“, gab er zu.