Hilpoltstein
Peter dahoam

Der Hilpoltsteiner Peter Benz kehrt als neuer Rektor an die Grundschule Hilpoltstein zurück

22.11.2013 | Stand 02.12.2020, 23:24 Uhr

Dankbar für den großartigen Empfang applaudiert Rektor Peter Benz dem Schulchor. - Foto: Kofer

Hilpoltstein (HK) Peter Benz ist nach acht Jahren als Schulleiter in Röttenbach und Roth wieder zurück in seiner Heimat. An der Grundschule Hilpoltstein wird der 54-jährige Heimkehrer herzlich begrüßt und gefeiert.

Dabei ist es am Freitagnachmittag eigentlich keine Amtseinführung, weil Benz bereits als Rektor kommt und sich damit beruflich nicht verbessert hat. Lehrer, Eltern, Kinder und Kollegen haben sich aber eine Begrüßungsfeier nicht nehmen lassen. „Für uns Hipperer ist es natürlich eine echte Verbesserung, wenn ein echter Hipperer an einer Hipperer Schule ist“, widerspricht Ute Stengel-Freund, die neue kommissarische Konrektorin, den staatlichen Vorgaben. „Es gab nur einen Wunschkandidaten des ganzen Kollegiums: das war Peter Benz.“ Der gibt das Lob gerne zurück: „Dass ich als Rektor an meine Heimatschule zurückkehren darf, empfinde ich als besonderes Glück.“

Entsprechend herzlich fällt der Empfang aus. Der Kinderchor hat fünf Wochen lang geprobt. Für ihr Lied „Hip, Hip, hurra!“ haben die Kinder sogar ihre Pausen geopfert, nur damit die Premiere auch wirklich klappt. „Stimmt’s, Sie waren waren schon mal da“, singen die Kinder und ihr neuer Rektor springt auf und ruft begeistert: „genial!“.

Ja, Peter Benz war schon mal hier. Er kennt die Stadt und die Schule im wahrsten Sinne des Wortes von Kindesbeinen an. Sein Vater Leo war Bürgermeister, Peter besuchte den Schutzengelkindergarten, die Grundschule und das Gymnasium. 1978 baute er hier sein Abitur. Nach seinem Studium in Eichstätt kehrte er 1986 wieder zurück an die Grundschule, diesmal als Lehrer. 1998 wurde er Konrektor, fünf Jahre später wollte er Rektor werden. Doch das Schulamt zog damals Karin Kachelrieß vor. Benz blieb Konrektor und wechselte 2005 als Schulleiter nach Röttenbach. Zwei Jahre später übernahm er die Rother Grundschule an der Kupferplatte. „Diesen Umweg hast Du mit Größe und Würde akzeptiert“, sagt Landrat Herbert Eckstein.

Von Bürgermeister Markus Mahl, den Benz wie fast jeden in der Aula duzt, bekommt er ein besonderes Einstandsgeschenk. Der Nordflügel ist frisch saniert, der Ganztagsbetrieb läuft schon in der zweiten Jahrgangsstufe und auch für den relativ jungen Hort zeichnet sich eine Lösung ab. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass der Hort ein eigenes Haus bekommt, vielleicht schon im nächsten Schuljahr“, verspricht Mahl. Da Benz schon immer in Hilpoltstein wohne, sei das leidige Thema Residenzpflicht auch erledigt, so Mahl.

Pfarrer Franz-Josef Gerner gibt die Antwort auf die selbst gestellte Frage, wie sich Benz vorstellen sollte, so: „Ich bin der Peter und ich bin dahoam.“ „Dahoam ist dort, wo jeder jeden auf der Straße kennt“, knüpft Renate Raumberger, Vorsitzende des Personalrats, an. Im Gegensatz zu anderen Schulleitern liebe Benz die tägliche Nähe zu den Menschen. Oder wie es die Tochter der Elternbeirätin Lisa Seelig auf den Punkt bringt: „Der Herr Benz ist voll der nette Schulleiter.“

„So viel Rummel um meine Person ist mir furchtbar peinlich“, sagt Peter Benz gerührt. „Aber es freut mich natürlich auch.“ Dann lobt er alle, die mithelfen, spendet dem Chor Beifall und verspricht, besondere Fürsorge für Kinder, Eltern und Personal an den Tag zu legen. „Daran will ich mich gerne messen lassen.“ Er habe zwar seinen Horizont in der Fremde deutlich erweitert, so Benz, sei aber weiterhin lernfähig. „Ich lasse mich auch von Kindern und Lehrerinnen erziehen“, sagt er, „sonst könnten wir gleich die Abschiedsfeier machen.“ Doch soweit kommt es nicht. Im Gegenteil: Der Lehrerinnen-Chor schmettert ein Medley aus deutschen Schlagern und macht aus Howard Carpendales Song kurzerhand: „Peter, Hello again, schön, dass wir dich wiederseh’n.“