Eichstätt
Personal ist gefragt

Zahl der Pflegebedürftigen steigt – 74 Prozent werden zu Hause betreut

25.02.2013 | Stand 03.12.2020, 0:27 Uhr

Eichstätt (zds) Wie steht’s um die Pflege im Kreis Eichstätt? Derzeit werden 1269 Menschen in Pflegeheimen und von Pflegediensten, weitere 1484 Pflegegeldempfänger zu Hause durch Angehörige und Freunde betreut. Doch mit dem Betreuungspersonal sieht es weniger gut aus: Es fehlen Kräfte.

Bayernweit sind allein seit 2003 rund 30 000 neue (Teilzeit-)Jobs in der Pflegebranche entstanden, nicht zuletzt die stationäre Pflege ist sehr personalintensiv.

Im Kreis Eichstätt arbeiteten zum Stichtag 31. Dezember 2011 (aktuellere Zahlen liegen nicht vor) bei den hiesigen neun ambulanten Pflegediensten zusammen 206 Pflegekräfte. Weitere 681 waren in den 15 Pflegestiften und -heimen beschäftigt. Zusammen also 887 Beschäftigte.

Insgesamt erhalten laut Statistischem Landesamt 2690 Menschen Leistungen aus der Pflegeversicherung, 2,2 Prozent mehr als bei der letzten Erhebung zwei Jahre zuvor. Parallel hierzu erhöhte sich der Personalstand der ambulanten und stationären Einrichtungen.

Zum jüngsten Erhebungsstichtag gab es bayernweit 329 341 pflegebedürftige Empfänger von Leistungen aus der Pflegeversicherung, also 3,4 Prozent mehr als bei der letzten Erhebung Ende 2009. Älter als 65 Jahre waren rund 83 Prozent davon. Hier im Kreis Eichstätt gab es 2690 Pflegebedürftige, 57 mehr als vor zwei Jahren. Umgerechnet kamen so 21 Leistungsempfänger auf 1000 Einwohner. Das ist weniger als im landesweiten Durchschnitt, den die Statistiker mit 26 Empfängern je 1000 Einwohner angeben. Viele Menschen fürchten sich davor, im hohen Alter ins Pflegeheim abgeschoben zu werden. Tatsächlich werden bayernweit allerdings mehr als zwei Drittel der Pflegebedürftigen zu Hause betreut. Im Kreis Eichstätt traf dies zum Stichtag auf 74 Prozent der 2690 Pflegebedürftigen zu. Die anderen lebten in Pflegeheimen bei voll- oder teilstationärer Pflege. Von den zu Hause Betreuten erhielten 1484 Pflegegeld und 505 nahmen Leistungen von Pflegediensten in Anspruch.

Für die ambulanten und stationären Einrichtungen gibt es genaue Zahlen zu den Eingruppierungen. Im Kreis Eichstätt wurden 505 durch Pflegedienste betreut, weitere 764 waren in Pflegeheimen untergebracht. Zusammen waren davon 557 in Pflegestufe I (erheblich pflegebedürftig) eingestuft. Weitere 445 waren in Stufe II (schwerpflegebedürftig – mehrfach am Tag Hilfe nötig) eingruppiert und 248 in Pflegestufe III (schwerstpflegebedürftig – rund um die Uhr Hilfe nötig). Die übrigen Patienten waren zum Stichtag noch keiner Stufe zugeordnet.