Roth
Persönliches Gespräch als bester Arbeitsvermittler

Viele Rädchen greifen ineinander: Über 50-Jähriger findet nach langer Pause eine Stelle im Schloss Ratibor

29.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:24 Uhr

Zufriedenheit auf allen Seiten: Johann Frieß fühlt sich an seinem Arbeitsplatz im Schloss Ratibor sichtlich wohl. - Foto: Stadt Roth

Roth/Hilpoltstein (HK) "Das ist eine sehr schöne Arbeit", sagt Johann Frieß schlicht. Wie viel Freude sie ihm bereitet, sieht man an seiner freundlichen, selbstverständlichen Hilfsbereitschaft für jeden, der den Kassenraum im Schloss Ratibor in Roth betritt.

Vier lange Jahre war der über 50-Jährige auf der Suche nach einer neuen Arbeit. Auch eine Umschulung zum Bürokaufmann, die ihm nach einem Arbeitsunfall einen Neustart ermöglichen sollte, brachte nicht den erhofften Erfolg. Seit Oktober 2016 wurde er in der Agentur für Arbeit Roth von Sabine Hecker betreut. Sie ist Beraterin im Projekt "INGA" und hat viel Zeit in eine intensive Weiterbildung investiert. Sie berät nun Kunden, die es schwerer haben als andere, wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Sie betreut weniger Kunden als ihre Kollegen: "Dadurch habe ich mehr Zeit für sie und lerne sie sehr gut kennen. Als Sandra Mahn in einer gemeinsamen Besprechung die Arbeitsstelle im Schloss vorgestellt hat, habe ich gleich gesagt, das ist die Stelle für Herrn Frieß."

Sandra Mahn arbeitet im Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Roth. "Immer mal wieder gibt es Stellen, die sich mit üblichen Kennungen nicht beschreiben lassen. Ein ,Matching' durch Kollege Computer ist häufig erfolglos. Der interne Austausch bringt eher den richtigen Bewerber zutage."

Und das scheint nach einhelliger Meinung der Personalverantwortlichen in Stadt und Museum Roth in diesem Fall Johann Frieß zu sein. Simona Schmalzl, tätig in der Personalverwaltung des Museums: "Schon im Bewerbungsgespräch war zu sehen, der Mann will arbeiten." Susanne Temme, Sachgebietsleiterin Kultur und Bildung, bestätigt: "Herr Frieß hat sich schon nach kürzester Zeit bewährt. Er ist sehr flexibel, immer einsatzbereit." Der Museumsleiter, Guido Schmid schließlich betont die Wichtigkeit der Aufgabe: "An dieser Stelle sitzt das Gesicht des Museums. Herr Frieß empfängt Besucher stets freundlich und begleitet sie oder beantwortet Fragen."

Die Zusammenarbeit zwischen Stadt Roth und der Arbeitsagentur funktioniere reibungslos, da sind sich die Vertreter der Stadt Roth einig. Drei Mitarbeitende sind in letzter Zeit hierhin vermittelt worden. Man bleibt im Gespräch. Vielleicht klappt es ja bald wieder.