München
"Peps Autorität würde ich niemals untergraben"

Der Bayern-Maulwurf über sein Verhältnis zum Trainer und die Ermahnungen von Uli Hoeneß

29.11.2013 | Stand 02.12.2020, 23:21 Uhr

Ist sich keiner Schuld bewusst: Der Maulwurf des FC Bayern München. - Foto: oh

München (DK) Nachdem Interna aus Mannschaftsbesprechungen an die Öffentlichkeit gelangt sind, sucht der FC Bayern München fieberhaft nach dem „Maulwurf“. Trainer Pep Guardiola ist so erbost, dass er ihm gar den Rauswurf androhte. Doch die vergangenen Tage hielt sich der Maulwurf etwas zurück – bis heute. Unserem Mitarbeiter Thomas Mewis hat er nun im Interview Rede und Antwort gestanden.

Sie sind derzeit der wohl berühmteste deutsche Maulwurf. Wie verschlägt es ein Tier wie Sie eigentlich zum FC Bayern?

Bob, der Bayern-Maulwurf: Nun ja, sie kennen das ja von den Profi-Kickern: Wenn ein Verein wie der FC Bayern München anklopft, sollte man nicht ablehnen. Rasenheizung, Maulwurfshügel vor über 70 000 Zuschauern, Champions League.

 

Wie kam denn der Kontakt zu den Münchnern zustande?

Bob: Über Franz Beckenbauer natürlich. Für den habe ich damals eigenhändig die 18 Golf-Löcher in Kitzbühel gegraben.

 

Wie kommen Sie denn als scheues Tier mit der plötzlichen Berühmtheit zurecht?

Bob: Als einziger Triple-Gewinner-Maulwurf hat man es nicht immer leicht. Es gibt auch bei uns im Tierreich viele Neider. Erst kürzlich versuchte ein Hoffenheimer Artgenosse vergeblich, sich mit einer dreisten Bissattacke auf ein Tornetz auch ein wenig Aufmerksamkeit zu erschleichen.

 

Im Moment stehen Sie seitens der Vereinsführung des FC Bayern heftig in der Kritik. Wie gehen Sie damit um?

Bob: Ich bin Ungemach gewohnt. Maulwurf beim FC Bayern zu sein, bringt einen immer wieder in heikle Situationen. Von Präsident Uli Hoeneß werde ich beispielsweise seit Jahren ermahnt, beim FCB nur nicht zu tief zu graben.

 

Coach Pep Guardiola soll Ihnen sogar mit dem Rauswurf gedroht haben.

Bob: Das verstehe ich nicht wirklich, denn ausgerechnet mit Pep hatte ich doch bislang so ein gutes Verhältnis. Und – entschuldigen Sie den Wortwitz – gerade seine Autorität würde ich niemals untergraben. Wir haben sehr viel gemeinsam, kam mir doch etwa auch unter anderen Trainern bei den Münchner Bayern so manches Spanisch vor. Außerdem plaudere ich sicher kein Geheimnis aus, wenn ich verrate, dass Pep und ich den gleichen Friseur haben.

 

Welche taktischen Geheimnisse haben Sie denn ausgeplaudert?

Bob: Gar keine natürlich. Erstens habe ich keinen blassen Schimmer von Fußball-Taktik und kann eine Doppel-Sechs nicht von einer falschen Neun unterscheiden. Zweitens liegt gerade auch für uns Maulwürfe die Wahrheit naturgemäß auf dem Platz und nicht in irgendwelchen Teamsitzungen. Drittens dürfen Sie nicht vergessen: Ich bin Maulwurf, und daher blind.

 

Also hätten Sie gar keine Bayern-Geheimnisse ausplaudern können?

Bob: Nun ja, ich könnte Ihnen zum Beispiel verraten, dass Mario Götze ab und zu heimlich nachts im Dortmund-Trikot eine Trainingseinheit absolviert.

 

Wie das? Ich dachte, Sie sind blind?

Bob: Mario Götze erkenne ich dabei am Schluchzen. Und – wir Maulwürfe haben einen besonders feinen Geruchssinn. Dortmund-Trikots haben nun mal einen ganz anderen Geruch als Bayern-Leibchen. Sie sind nach einem Training oder Spiel immer viel verschwitzter.