Hitzhofen
Pellets oder Hackgut?

Heizungen in Hitzhofens Kommunalgebäuden auf Prüfstand

04.08.2013 | Stand 02.12.2020, 23:49 Uhr

Hitzhofen (jte) Wie sollen die kommunalen Gebäude in Hitzhofen künftig beheizt werden? Mit diesem Thema beschäftigt sich der Gemeinderat schon seit einiger Zeit. Im Herbst muss die Entscheidung fallen – zwischen Holzpellets und Hackgut.

In der jüngsten Ratssitzung kam das Thema erneut aufs Tapet. Dabei wurde deutlich, dass bei Pellets zwar das Material teurer, dafür aber Investition und Unterhaltskosten der Anlage günstiger und das Handling einfacher seien als bei einer Hackgutheizung. Die wiederum sei wartungsintensiver und erfordere mehr Personalaufwand.

In der Summe sind beide Heizanlagen wirtschaftlich gleich und kommen auf dieselben CO2-Emissionswerte. Auf Basis eines kommunalen Energieeinsparkonzepts, erstellt vom Institut für Energiewirtschaft Amberg, wurden andere diskutierte Varianten als „unwirtschaftlich“ gesehen und werden keiner näheren Betrachtung mehr unterzogen.

Um einen Vergleich zwischen den nun noch im Rennen stehenden Varianten Pellets oder Hackgut ziehen zu können, hat Bürgermeister Andreas Dirr zu der Sitzung Förster Georg Dütsch vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ingolstadt eingeladen. Dütsch ist im Bereich Forsten für die Themen Hackschnitzel und Kurzumtriebsplantagen (KUP) zuständig. Außerdem war Diplom-Ingenieur Josef Frey zur Erklärung der technischen Anlagen, vor allem der Verbrennungsöfen, eingeladen. Dütsch stellte dem Gremium die Eigenschaften und Vorteile einer KUP vor. Da Waldhackschnitzel nur begrenzt verfügbar seien, sei ein „Energiewald“ als Alternative oder Ergänzung zu sehen. Dieser könnte auf einer Geringertragsflächen stehen, wobei eine gute bis mittlere Wasserversorgung unbedingt notwendig sei, so Dütsch. Zudem wäre es eine ökologische Aufwertung, weil das Nitrat im Sickerwasser geringer sei. KUP hätten ein rasches Jugendwachstum und eine Wiederausschlagfähigkeit. Als Baumarten seien Balsampappel, Aspe oder Weide züchterisch bearbeitet, so dass sie nach fünf bis acht Jahren erstmals geerntet werden können. Auf einem Hektar werden bis zu 5000 Stecklinge gesetzt, die Kosten dafür belaufen sich auf etwa 1700 Euro. Als Ertrag werden nach sieben Jahren etwa 30 Kubikmeter je Hektar angesetzt: Das entspricht rund 6000 Litern Heizöl. Josef Frey verwies auf höhere Kosten für diese Heiztechnik. Es gebe jedoch noch keine Langzeiterfahrungen. In der Diskussion konnte schließlich eine Tendenz Richtung Pellets ausgemacht werden.