Paunzhausen (PK) Rund 2,45 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt und sogar fast 4,15 Millionen im Vermögenshaushalt sind viel für eine so kleine Gemeinde wie Paunzhausen. Hintergrund sind große Projekte wie die Investition in die Kanalsanierung, dem Breitbandausbau und Brandschutzmaßnahmen an der Schule.
Die Gemeinde ist ohne Schulden ins Haushaltsjahr für 2018 gestartet und kann dies aller Voraussicht nach auch bleiben. Zügig und einstimmig konnten die Gemeinderäte alle damit verbundenen Beschlüsse am Mittwoch abhandeln. Bürgermeister Johann Daniel (FW) hatte die Gemeinderatssitzung wegen eines anderen wichtigen Termins auf einen Mittwoch gelegt. Eine außergewöhnliche Tatsache, die nicht jedem sofort bewusst wurde und so fehlte zu Beginn der Sitzung so manches Gemeinderatsmitglied und es hätte wegen Beschlussunfähigkeit beinahe vertagt werden müssen. "Im Zweifelsfall müssen halt Sie mit abstimmen", sagte Daniel in Richtung Publikum. Doch einige der fehlenden Mitglieder waren schnell herbeigeholt, sodass die Beschlussfähigkeit schließlich gegeben war. Zügig gingen sie die wichtigsten Punkte des Entwurfs von Kämmerer Manfred Bosch durch.
Mit knapp 2,5 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt, der die laufenden Kosten der Kommune abdeckt, und 4,1 Millionen Euro im Vermögenshaushalt, aus dem die Gemeinde ihre Investitionen schultern muss, kommt die Gemeinde auf einen Gesamthaushalt von über sechseinhalb Millionen Euro. "Das ist ganz schön viel für so eine kleine Gemeinde wie die unsere", meinte Daniel. Besonders freute er sich, dass der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer stetig nach oben geht und mit etwa 150000 Euro wieder eine deutliche Zuführung zum Vermögenshaushalt erwirtschaftet werden kann. Aufgrund voraussichtlicher Einnahmen aus Grundstückserlösen werden den Rücklagen vermutlich fast 1,5 Millionen Euro zugeführt, so dass hier am Ende des Jahres wohl eine Summe von mehr als 2,7 Millionen Euro zu erwarten ist.
Der Ansatz der Kreisumlage beträgt aufgrund der gestiegenen Umlagekraft bei gleichbleibendem Umlagesatz 716400 Euro und ist damit um rund sechs Prozent gestiegen. Auch in diesem Jahr erhält die Gemeinde Paunzhausen wieder eine Schlüsselzuweisung, die mit knapp 270000 Euro aufgrund der erhöhten Schlüsselmasse trotz der gestiegenen Steuerkraft um drei Prozent höher als im Jahr zuvor ausfällt. "Die Einnahmen bei der Gewerbesteuer sind rückläufig, da ein Betrieb weggefallen ist, was mit 50000 Euro ?weniger zu Buche schlägt.
Für den Breitbandausbau sind sowohl Investitionen als auch der staatliche Zuschuss angesetzt. Eine erste Ausbaurate wurde Ende 2017 bereits geleistet und investiert die Gemeinde allein hierfür 1,2 Millionen. 50000 Euro mehr ist für den Kanalausbau veranschlagt. Die dritte große Maßnahme ist das neue Baugebiet Frauenholz. Der Verkauf der gemeindlichen Bauplätze ist eingeplant. Die Erlöse verteilen sich auf den Grundstückspreis, einen Ausgleichsbeitrag "Naturschutz" sowie die enthaltenden Erschließungskosten (100000 Euro) und betragen insgesamt 3,1 Millionen Euro. Hier sind 60000 Euro Mittel für den Kanal, 40000 Euro für die abgeschlossene Umlegung und 80000 Euro für einen Spielplatz mit angesetzt.
Über die hohen Kosten beim Spielplatz wunderten sich einige Gemeinderäte, was Daniel erklärte: "Da kann man freilich von einer Billig- bis zur Luxusvariante alles kriegen, aber wir müssen den ja auch instandhalten und da sollte es schon etwas Nachhaltiges sein. Außerdem gibt es da durchaus welche mit ?Wow-Effekt'. Die neue Sprunganlage für die Schule wird auch so 30000 Euro kosten und der Soccer-5-Platz 20000 Euro."
Kinder und Jugendliche finden im Haushaltsplan an den unterschiedlichsten Stellen Platz. So müssen an der Schule dringend Brandschutzmaßnahmen durchgeführt werden, was zusammen mit der Außengestaltung mit 100000 Euro veranschlagt ist. Gastschulbeiträge, Essenzuschläge, Musikschulzuschuss, Betreuungsangebote, all dies kostet die Gemeinde nach Abzug aller Einnahmen insgesamt rund 133000 Euro. An dieser Stelle ging Daniel auch noch einmal auf den Wunsch vieler Eltern auf Ferienbetreuung und damit auf die Kooperation hierbei mit Schweitenkirchen näher ein.
Dringend notwendig ist auch die Anschaffung eines Bulldogs für den Bauhof. "Ich hab mich da schon schlau gemacht, aber da ist nichts vernünftiges Gebrauchtes mit Salzstreuer zu bekommen, deshalb waren da auch schon Vertreter da", informierte Daniel seine Räte. Auf den Einwand von Markus Aschauer (FW), wie es mit Unimog aussehe, entgegnete Daniel lediglich: "Viel zu teuer!" Dennoch wurde der Betrag, der ursprünglich mit 75000 Euro angesetzt war, während der Sitzung auf 100000 erhöht. Auch für den Erwerb eines bebauten Grundstücks werden rund 110000 Euro und für den Straßenbau wieder rund 100000 Euro eingestellt. Daniel will bei den Straßensanierungen jedoch auf jeden Fall sicher gehen, dass diese nicht sofort wieder aufgerissen werden und daher Kanal-, Gas- und Breitbandarbeiten erst abwarten. "Es freut mich, dass wir fürs Ehrenamt wieder 44500?vorhalten können und den Bedarfsplan der Feuerwehr habe ich mit Kommandant Martin Binder abgestimmt. Das kommt auf rund 12000 Euro", berichtete Daniel und meinte, dass auch die Gasleitung von Schernbuch nach Johanneck so 50000 Euro kosten werde.
Birgit Schmid
