München/Bad Staffelstein
Parteireform: CSU will Volkspartei und Zukunftsbewegung sein

16.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:50 Uhr
Die Winterklausur der CSU-Landesfraktion im Kloster Banz. −Foto: Nicolas Armer

Die CSU plant bis zum Herbst eine umfassende Parteireform - sie will moderner, jünger, weiblicher und dynamischer werden. Wie genau das gelingen soll, dazu soll eine Kommission unter Leitung von Generalsekretär Markus Blume bis zu einem Reformparteitag im Oktober konkrete Vorschläge machen.

„Wir wollen Volkspartei bleiben und Zukunftsbewegung werden“, heißt es in einem Leitantrag für den Sonderparteitag an diesem Samstag in München, der den Reformprozess offiziell anstoßen soll. Das Papier wurde am Donnerstagabend an die CSU-Vorstandsmitglieder verschickt und liegt der Deutschen Presse-Agentur vor; auch „Süddeutsche Zeitung“ und „Münchner Merkur“ (Donnerstag) berichteten darüber.

Konkret soll die Reformkommission sich beispielsweise mit Fragen beschäftigen, wie „Mitmachmöglichkeiten“ modernisiert werden können, wie mehr Junge für die CSU begeistert und besser eingebunden werden können, ob es mehr direkte Mitbestimmung bei der Personalauswahl und mehr internen Wettbewerb bei der Kandidatenfindung geben soll. Geklärt werden soll auch, wie die CSU mehr weibliche Mitglieder gewinnen und mehr Frauen in Führungsämter und Mandate bringen kann.

„Das Konzept Volkspartei hat Zukunft“, heißt es in dem Papier. Die CSU will sich nicht mit den vergangenen Wahlpleiten in Bund und Land abfinden, sondern „zurück zu alter Stärke“. Die Partei sieht sich als „Heimat aller bürgerlichen Überzeugungen“, für christlich-soziale, für ökologische, für liberale und für konservative. „Unser Weg ist: Nicht dem Zeitgeist hinterherlaufen, sondern den Zeitgeist prägen.“

Die CSU will ein Stück weit aber auch Bewegung sein. „Es ist positiv, dass die Menschen neue Wege gehen, um ihren politischen Willen zu bekunden. Bewegungen sind modern. Es ist ein Phänomen, von dem eine positive Anziehungskraft ausgeht“, heißt es in dem Leitantrag. Bewegungen reichten aber nicht, die Demokratie brauche Stabilität. „Wir wollen deshalb dieses positive Phänomen Bewegung als Volkspartei aufnehmen und zugleich in politische Stabilität überführen.“

dpa