Ingolstadt
Parkplatzdschungel der Großstadt

07.12.2015 | Stand 02.12.2020, 20:27 Uhr

Zur aktuellen Parkplatzsituation in Ingolstadt:

Ingolstadt möchte eine Großstadt sein. Das ist schön und gut. Und in den Köpfen der Stadtoberen mag das auch ein schöner Gedanke sein, der mir als Bürgerin jedoch jeden Morgen verborgen bleibt. Irgendwo ist der Glaube an Ingolstadt als Großstadt verloren gegangen, irgendwo im Parkplatzdschungel.

Staus auf den Straßen am Morgen? Geschenkt. Behinderungen durch Baustellen? Wäre komisch wenn nicht. Aber die ständige anderweitige Belegung des Volksfestplatzes treibt sicher nicht nur mich in den Wahnsinn. Miba, Pfingstvolksfest, Zirkus, Herbstvolksfest, Zirkus – es ist ein Graus. Kaum ist der Festplatz frei, warnt das nächste Schild vor einer neuerlichen Belegung. Für mich als Mutter, die in der Innenstadt arbeitet und vor Arbeitsbeginn noch das Kind zur Kita fährt, ist das ein furchtbarer Zustand.

So stellt sich an manchen Tagen die Wahl, ob man am weit entfernten Nordbahnhof parkt oder die anderen, wenigen Parkmöglichkeiten der Innenstadt nutzt. Aufgrund der teuren Tiefgaragen-Preise fällt die Wahl dann schon leichter. Knapp zehn Euro für sechs Stunden Parken, in einer Tiefgarage, die am anderen Ende der Stadt liegt? Was ein Theater!

Wie gut das Parkplatzangebot der Innenstadt ist, weiß jeder Westparkk-Kunde übrigens ganz genau. Während in den Seitengassen und kleinen Nebenstraßen Parken nur für Anwohner möglich ist, ist unterirdisch der Teufel los. Hier wird renoviert, dort fast ein ganzes Parkdeck abgesperrt. So wird die Parkplatzsuche zum Spießrutenlauf. Die Wahl fällt übrigens am Ende auf die absurd wenigen Parkplätze am ZOB. Da man aber nicht alle zwei Stunden seine Arbeit niederlegen kann, um den Parkzettel zu erneuern, winkt der Strafzettel als Belohnung. 15 Euro, weil ich mein Kind in die Kita gefahren habe und die nahen, guten Parkplätze praktisch ausgestorben sind. Ohne einen gelösten Parkschein beläuft sich die Strafe übrigens nur auf zehn Euro. Und? Was hätten Sie getan? Richtig. Für eine Großstadt ein Witz. Für Ingolstadt leider nicht.

Jessica Stefan, Ingolstadt