Neuburg (DK) Nun ist auch der dritte Anlauf für ein Parkdeck am Neuburger Hallenbad gescheitert - zumindest vorerst: Der Werkausschuss der Stadtwerke hat am Montagabend dem Stadtrat in nicht öffentlicher Sitzung einstimmig empfohlen, die Ausschreibung für den Bau des Decks mit 230 Stellplätzen aufzuheben. Der Grund: Zwischen Kostenschätzung und Angebot liegt eine Differenz von rund 800000 Euro.
Wie Oberbürgermeister Bernhard Gmehling unserer Zeitung auf Anfrage sagte, hätten zwar 13 Firmen - die er in der Sitzung hinter verschlossenen Türen auch nannte - die Angebotsseite abgerufen. Lediglich eine Firma habe aber dann auch ein Angebot abgegeben. Dabei ist die eigentliche Kostenschätzung von etwa 2,2 Millionen Euro - die auch im Wirtschaftsplan 2019 so vorgesehen ist - weit überschritten worden: Die Firma kalkulierte rund 3,1 Millionen Euro für den Bau des Parkdecks am Hallenbad.
Er sehe keine andere Möglichkeit als die Aufhebung, sagte OB Gmehling. Gleichzeitig "habe ich Angst davor, dass wir wieder nur eines oder kein Angebot bekommen, wenn wir neu ausschreiben". Offensichtlich macht sich der Bauboom in der Region bemerkbar - die Firmen sind ausgelastet.
Erst vergangene Woche beim Neujahrsempfang hatte Gmehling erklärt, dass das Deck heuer errichtet werde. Das waren auch die ursprünglichen Planungen: Im September, rechtzeitig zu Schulbeginn, hätte es in Betrieb gehen sollen. Daraus wird wohl nun nichts. Aber: "Wir brauchen die Parkplätze." Diese Preisüberschreitung von 33 Prozent sei allerdings nicht zu verantworten. Nun soll der Stadtrat die Ausschreibung aufheben und über einen weiteren, möglicherweise zeitnahen Anlauf beraten. Der OB hofft dann, eventuell doch noch im Spätsommer zumindest mit dem Bau beginnen zu können. Aber: "Ich habe schon Angst davor, dann wieder nur so ein oder gar kein Angebot zu bekommen."
Das Parkdeck ist seit über vier Jahren ein Thema in Neuburg: Ein erster Entwurf Münchner Planer kostete vier statt veranschlagter zwei Millionen Euro: Der Stadtrat zog daraufhin die Notbremse. Danach sollte das Parkhaus von einem privaten Investor gebaut werden, was rechtlich nicht möglich war. Nun wollen bauen die Stadtwerke wieder selbst bauen.
Marco Schneider
