Ingolstadt
Paradies für Hobbyzuckerbäcker

Riesenlebkuchenhaus: Buben und Mädchen kreieren 450 Kunstwerke

04.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:57 Uhr

Verzieren nach Herzenslust: Mädchen und Buben fühlten sich am Samstagnachmittag wohl, weil sie Lebkuchen verfeinern durften. Zutaten standen reichlich zur Verfügung. Zum Schluss war das hölzerne Lebkuchenhaus von den Kunstwerken bedeckt. - Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Das war ein Nachmittag so recht nach dem Geschmack der Kinder: klecksen und kleben nach Herzenslust. Lebkuchen verfeinern - mit Schokolinsen, Puderzucker, Zuckerperlen, Gummibärchen. Das Beste: Keine Mama hat gesagt, es solle nicht so viel auf den Boden fallen.

Ort der für Kinder fast schon himmlischen Zustände war am Samstagnachmittag Bennis Playland. Im Spieleparadies, in dem die Kleinen sich auch ohne Klecksereien wohlfühlen, entstand das größte Lebkuchenhaus der Region. Den Spezialisten vom Backhaus Hackner sei auch dank.

In eine Weihnachtsbäckerei versetzt fühlten sich die erwachsenen Besucher. Denn die Buben und Mädchen hatten nicht das Große im Blick, also das Lebkuchenhaus, sondern das Kleine. Den Lebkuchen vor sich auf dem Tisch. Den galt es, mit Fantasie und ruhigen Fingerchen zu bekleben. Layla Kaya, Pantea Kazemie und Angelina Stürzel sorgten mit Eischnee für die klebende Basis.

"Ich bin Club-Fan", gab der elfjährige Niklias aus Weißenburg zu. "Darum habe ich einen 1. FCN-Lebkuchen gemacht." Das spornte kleine und große Zuckerbäcker (auch die Eltern durften die süßen Platten verzieren) an, ihre Lieblingsvereine am Lebkuchenhaus zu verewigen. "FCB" und "S04" waren kurz darauf auch zu sehen.

Wie viele Kinder am Samstag das hexenlose Hexenhäuschen verziert haben, kann nur geschätzt werden. Rund 450 Lebkuchen waren es am Ende, manch ein Kind hat zwei oder drei "produziert". Die fertigen Leckereien haben Christian Schmucker und Heinrich Sachs mit Schrauben am etwa 2,10 Meter hohen Holzhaus befestigt. Thomas Hackner erklärte, man wolle das Haus nun bis Weihnachten in Bennis Playland stehen lassen. "Die Lebkuchen sind Dauergebäck, die halten locker bis Weihnachten." Danach wird das von einem Schreiner gefertigte Haus eingelagert. Deutsche Vorschriften verhindern, dass das Haus einem Kindergarten geschenkt werden konnte. Laut Hackner bedarf es dazu einer extra Abnahme.

Marcel ist sieben, er kommt aus Großmehring und hat mächtig Spaß: "Auf meinem Lebkuchen steht mein Name, das ist toll." Und er verrät, dass der Besuch hier eine Belohnung ist: "Wir hatten genug Sterne auf unserer Sternentafel. Dann habe ich mir das gewünscht." Sterne bekommt er zu Hause, wenn er Mama oder Papa hilft und brav ist.

Am Samstag naschten nicht nur die Kinder. Auch bei den Mamas und Papas verschwand mal ein Gummibärchen, mal eine Schokolinse im Mund. Thomas Hackner lacht: "Das ist wie beim Erdbeerensammeln: zwei in den Eimer, eine in den Mund."

Unter den Gästen ist auch Aylin Gülmez. Die 19-Jährige ist Konditorin, natürlich beim Backhaus Hackner. "Ich habe von der Aktion erfahren und wollte mir das anschauen." Eine Konditorin kann aber nicht nur zuschauen, schnell war der eigene Lebkuchen fertig. Und weniger einfallsreichen Zuckerbäckern ging sie mit der ein oder anderen Verzierung gerne zur Hand.

Viele Kinder oder ihre Eltern wussten nichts von der samstäglichen Aktion, auch der dreijährige Oliver mit seinen Eltern Jennifer und Patrick Jansen aus Ingolstadt nicht. Oliver war begeistert, sein Papa ebenso: "Wir sind oft hier, und für so eine Aktion gibt es hier beste Möglichkeiten." Übrigens wurden mit der Lebkuchenaktion unter dem Motto "Bennis Kids für Kids" Spenden gesammelt. Den Betrag wollten die Profizuckerbäcker noch großzügig aufstocken. Der Betrag geht an die Aktion "Goals for Kids" des ERC Ingolstadt.