Pappenfabrik plant weiter die Bituminierung

03.07.2009 | Stand 03.12.2020, 4:50 Uhr

Riedenburg (DK) Wann die Riedenburger Pappenfabrik mit dem Bau der geplanten Bituminierungsanlage beginnt, ist weiter offen. Das teilte die Firma auf Anfrage des DONAUKURIER mit. Vorerst stehe die Sanierung der Pappenfabrik im Vordergrund. Trotzdem wurde um eine Verlängerung der Frist nachgesucht.

Der Plan, in Riedenburg eine Bitumentränk-Anlage für Pappe zu errichten, ist also nach wie vor nicht zu den Akten gelegt. Die Pappenfabrik hatte im Juni 2007 eine auf zwei Jahre befristete immissionsschutzrechtliche Genehmigung des Landratsamtes erhalten. Eigentlich hätte in der Zwischenzeit mit dem Bau begonnen werden müssen.

Da diese Frist nun abzulaufen drohte, hat die Pappenfabrik am 17. Juni beim Landratsamt um eine Verlängerung der Genehmigung bis zum 20. Juni 2011 nachgesucht. Das erklärte die Kreisbehörde auf DK-Anfrage. "Eine Entscheidung über diesen Verlängerungsantrag wird nach Beteiligung der Fachstellen erfolgen", so Sachgebietsleiter Ludwig Werle.

Das Vorhaben, in Riedenburg eine Bituminierungsanlage zu bauen, stößt bei Ökologen seit Jahren auf heftigen Protest. Der Verein "Pro Riedenburg", der sich für den Umweltschutz in der Großgemeinde einsetzt, hat bereits zwei Demonstrationen gegen das Projekt organisiert. Außerdem wurde mit Transparenten gegen die mögliche Freisetzung von Giftstoffen protestiert.

Die Umweltschützer haben sogar versucht, die Genehmigung für die Bituminierung mit Hilfe einer Petition an den Bayerischen Landtag zu kippen. Doch der zuständige Ausschuss verweigerte nach intensiver Prüfung des Sachverhalts ein offizielles Einschreiten.

Derzeit seien sowohl der Baubeginn als auch die Projektierung der Bituminierungsanlage offen, erklärte die Pappenfabrik. Dennoch habe man eine Verlängerung des Genehmigungsbescheides beantragt.

Wie Bernhard Weigert, der Geschäftsführer der Pappenfabrik weiter darlegte, seien in den vergangenen Jahren zahlreiche Modernisierungen in der Pappenfabrik erfolgt, um den Sanierungsstau abzubauen. Dies war bekanntlich auch vom Landratsamt gefordert worden.

Man habe in der Stoffaufbereitung der Pappenfabrik Leitungen verkürzt und sämtliche Maschinen in einen Raum gestellt. So würden etwaige Verunreinigungen auf eine kleinere Fläche beschränkt und die Wartungsmöglichkeiten verbessert, erläutert Weigert. "Dadurch werden potenzielle Geruchs- und Abwasserbelastungen weiter reduziert." Außerdem erfolge noch eine "Feinjustierung in allen Betriebsbereichen", um Qualitätseinbußen an den hergestellten Produkten zu verhindern.

Die Pappenfabrik teilt weiter mit, dass die zur Kelheimer Straße hin liegenden alten Betriebsgebäude mit der Versetzung der Stoffaufbereitung stillgelegt worden seien. Hier würden nun die betagten Maschinen demontiert.

Über die Sanierungsarbeiten hinaus sei die Sicherung der Auftragslage derzeit das zentrale Anliegen der Pappenfabrik, sagt Weigert. "Die Wirtschaftskrise, die hohen Energiepreise und der harte internationale Wettbewerb in der Papierindustrie machen das wirtschaftliche Arbeiten für den Pappenhersteller zu einer täglichen Herausforderung."