Riedenburg
Pappenfabrik ist insolvent

09.06.2010 | Stand 03.12.2020, 3:57 Uhr

Riedenburg (DK) Die Pappenfabrik Riedenburg GmbH hat Insolvenz angemeldet. Das bestätigte die Geschäftsführung gegenüber dem DONAUKURIER. Gestern hat das Amtsgericht Regensburg bereits das vorläufige Insolvenzverfahren angeordnet. Die Zukunft der rund 40 Arbeitsplätze ist völlig offen.

Die Produktion in den Hallen des Traditionsunternehmens im Landkreis Kelheim ruht bereits seit Anfang des Monats. Zunächst war von ganz normalen Wartungsarbeiten die Rede, doch seit gestern ist klar: Die Firma ist zahlungsunfähig, wie Geschäftsführer Hartmut Ott einräumt. Als Grund nennt er gescheiterte Verhandlungen mit Herlitz, dem größten Kunden. Die Pappenfabrik wollte angesichts gestiegener Energie- und Rohstoffkosten die Preise erhöhen, weil sie laut Ott sonst weiter Verluste eingefahren hätte, doch Herlitz habe abgewunken. Die Verhandlungen seien daraufhin abgebrochen worden und die Insolvenz war wegen Zahlungsunfähigkeit "unabwendbar", versichert Ott.

Die meisten der 40 Angestellten seien nun in den Urlaub geschickt worden, teilt das Unternehmen mit. Zur vorläufigen Insolvenzverwalterin wurde gestern die Regensburger Anwältin Johanna Lehmann-Mayer bestellt. Sie hatte diese Aufgabe bereits inne, nachdem das Vorgängerunternehmen im Jahr 2004 Insolvenzantrag gestellt hatte. Ein Jahr später übernahmen dann die Schweizer Gutta-Werke die Pappenfabrik.

Für heute ist das erste Treffen von Lehmann-Mayer und Ott angekündigt. Der Geschäftsführer will im Moment noch nicht an das endgültige Aus für die Pappenfabrik denken. "Wir hoffen auf einen Neustart", erklärt er.