Ingolstadt
Panther zeigen wieder Nerven

04.03.2011 | Stand 03.12.2020, 3:05 Uhr

Jubel über das 2:0: Joe Motzko gratuliert dem Torschützen Christoph Gawlik. Am Ende aber unterlag der ERC den Kölnern mit 3:4. - Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Drei Spiele vor Ende der Hauptrunde in der Deutschen Eishockey-Liga muss der ERC Ingolstadt mehr denn je um die Play-offs zittern. Am Freitagabend verloren die Panther daheim vor 3815 Zuschauer gegen Köln mit 3:4 (2:0. 0:2, 1:1, 0:1) nach Verlängerung.

Am Donnerstag waren die Panther vor ihrer Übungsstunde zusammengesessen. Es ging vor allem um die bisweilen enttäuschenden Darbietungen vor eigenem Anhang. So kurz vor Ende der Hauptrunde sollte die Zeit der Geschenke eigentlich längst vorbei sein. Gegen Hamburg hatte der ERC eine 3:1-Führung verspielt und fahrlässig wichtige Punkte im Kampf um die Play-offs liegen gelassen. Also schwor Rich Chernomaz seine Cracks schon während der Woche auf die Partie gegen die auswärts zuletzt bärenstarken Kölner ein. Aus den vergangenen drei Partien in der Fremde nahmen die Haie acht Punkte mit.
 
 

Am Freitagabend dürften sich die Fans aus beiden Lagern zunächst verwundert die Augen gerieben haben. Die Gastgeber ließen vom ersten Bully an keinen Zweifel an ihrem Siegeswillen aufkommen und legten ein furios erstes Drittel hin. Den Haien blieb über weite Strecken in der Anfangsphase nur die Statistenrolle. Ein Traumstart der Panther heizte die Stimmung in der Saturn-Arena sofort an. Nach 19 Sekunden hob Joe Motzko mit der Rückhand die Scheibe zur Führung ins Kölner Netz – Torhüter Danny Aus den Birken streckte sich vergeblich.

Der ERC ging ein hohes Tempo und hätte den Vorsprung schnell ausbauen können. Michael Waginger und Stephan Retzer scheiterten an Pfosten und Torhüter (3. Minute). Besser lief es wenig später: Eine feines Zusammenspiel zwischen Motzko und Christoph Gawlik vollendete der ehemalige Frankfurter zum 2:0, da waren neun Minuten gespielt.

Die Gäste kreuzten nur sporadisch vor dem ERC-Tor auf – die Ingolstädter Abwehr gab sich im ersten Drittel keine Blöße. Vielmehr hätte das Ergebnis deutlicher ausfallen können. Jakub Ficenec, Patrick Buzas (nach einem klasse Solo) und Waginger vergaben leichtfertig.

So erfreulich die ersten 20 Minuten aus Panther-Sicht verliefen, so groß war die Enttäuschung nach dem zweiten Drittel. Torchancen blieben in der Anfangsphase auf beiden Seiten Mangelware. In der 27. Minute leistete sich Colin Forbes in der eigenen Hälfte einen Scheibenverlust mit Folgen. Ryan Ramsay hatte keine Mühe, ein Zuspiel von Mirko Lüdemann zum Anschlusstreffer zu verwerten (27.). Die Panther brachten nichts mehr zustande. Die Verunsicherung war ihnen anzumerken.

119 Sekunden nach dem 1:2 schlugen die Gäste erneut zu. Diesmal traf der Ex-Panther John Tripp per Direktabnahme. Die Haie kamen stärker auf und hatten nun sogar die Führung auf dem Schläger. Chris Lee scheiterte mit seinem Solo jedoch ebenso an Ian Gordon (29.) wie kurz vor der Sirene Philip Gogulla (38.). Ganze vier Schüsse auf das Kölner Tor zählten die Statistiker nach diesem Drittel.

Der Start in den Schlussabschnitt weckte nach dem desolaten zweiten Drittel Hoffnungen. Bei einem Vier-gegen-drei-Überzahlspiel lag die abermalige Führung in der Luft. Bob Wren, Ficenec und Thomas Greilinger brachten die Scheibe aber nicht an Aus den Birken vorbei. In der 46. Minute verzog James Sixsmith alleine vor Gordon knapp – wieder musste der ERC-Anhang bei einem Heimspiel bangen.

Sowohl Ingolstadt als auch Köln erspielten sich in der Schlussphase gute Möglichkeiten. Die Panther zeigten wieder Biss, der dritte Treffer wollte indes nicht fallen. In der 57. Minute nutzte vielmehr Matt Pettinger einen Gawlik-Fehler zum 2:3. Gordon ging vom Eis und sechs Sekunden vor dem offiziellen Ende stocherte Matt Huessey die Scheibe über die Linie. Die Verlängerung dauerte nur 24 Sekunden, dann gelang Tripp die Entscheidung.