Ingolstadt
Panther-Fans in die Falle gelockt

08.07.2011 | Stand 03.12.2020, 2:38 Uhr
Jakub Ficenec, ERC Ingolstadt −Foto: Oliver Strisch

Ingolstadt (szj) Thomas Greilinger hat eines. Christoph Gawlik und Stephan Retzer ebenfalls: ein Profil beim sozialen Online-Netzwerk Facebook. Und Jakub Ficenec? Der 34-jährige Verteidiger in Diensten des ERC Ingolstadt ist seit kurzem ebenfalls mit einem eigenen Account im größten Sozial-Netzwerk im Internet vertreten.

Zumindest haben sich das knapp 150 Fans gedacht, die den sympathischen Deutsch-Tschechen innerhalb weniger Tage zu ihrer Freundesliste hinzufügten. Doch wie sich nun herausstellte, steckt nicht Ficenec (Foto) selbst hinter dem Account, sondern vermutlich ein Fan, der sich einen Spaß erlaubte. Denn während die persönlichen Angaben über Geburtsort und Wohnort noch stimmen mögen, lassen einige andere Angaben aus Ficenec' Privatleben doch erhebliche Zweifel aufkommen, ob es tatsächlich der ERC-Verteidiger ist, der über Facebook mit seinen Fans in Kontakt tritt.

Auf Nachfrage des DONAUKURIER bestätigte Ficenec, dass er gar kein Profil besitze. „Aber da sowohl meine Daten auf jeder Player-Card als auch Fotos ganz einfach im Internet zu finden sind, ist es wohl nicht schwer, so einen Account mit meinem Namen anzulegen“, sagt Ficenec, der das Ganze aber eher als Spaß eines ERC-Anhängers verstehen will. „Vermutlich ist den Fans nach der langen Sommerpause langweilig, dass sie so etwas machen“, sagt der 34-Jährige, der sich ein Schmunzeln nicht verkneifen kann.

Wenngleich Ficenec auch klarstellt, dass er trotz allem Spaß nicht wirklich von der Aktion begeistert ist: „Ich finde schon, dass das eigene Privatleben auch wirklich privat bleiben sollte.“ Ähnlich reagierte ERC-Marketingmanager Rudi Hofweber: „Ich finde es bedenklich, dass sich Leute unter einem falschen Account anmelden und Spielern bestimmte Dinge in den Mund legen.“ Von Vereinsseite habe man nach Bekanntwerden des gefälschten Accounts sofort reagiert und darauf bei Facebook hingewiesen. Das Profil konnte aber auch gestern noch besucht werden. „Ich kann das auch nicht unter die Rubrik Spaß verbuchen, denn dadurch wird die Freiheit einer Person eingeschränkt“, erklärt Hofweber, der allerdings auch klarstellt, dass „das Ganze ein Problem der Facebook-Gesellschaft ist“.

Übrigens: Scheinbar sind nicht nur Fans auf das gefälschte Profil hereingefallen. Seit kurzem taucht auch Thomas Greilinger in der Freundesliste von Ficenec auf.