Heimbach
Palmbüschel für Gottes Schutz

Die Heimbacher fertigen die prächtigen Gebinde oft noch ganz traditionell

09.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:20 Uhr

Mit herrlichen Palmbüscheln ziehen die Gläubigen in Heimbach zur Kirche. - Foto: Schmidt

Heimbach (ihk) Wie in vielen katholischen Pfarreien treffen sich auch die Gläubigen der Pfarrei Heimbach jedes Jahr zur Palmweihe. In Heimbach kamen sie dazu vor dem Gottesdienst auf den Hof der Familie Kratzer. Vor allem Kinder und Jugendliche präsentierten ihre meist sehr großen, traditionell gebundenen Palmbüschel, die von Stadtpfarrer Richard Herrmann gesegnet wurden.

Unter den Klängen der Schola zog die Gemeinde bei herrlichem Wetter in die Pfarrkirche ein.

Zum originalen Palmbüschel gehören in der Region neben der Haselnuss auch Weidenkätzchen, Wintergrün, Eichenlaub, Tannenzweige, Buchsbaum, Wacholder und Zweige von der hier Sedelbaum genannten Thuja.

Besonders stolz sind die jungen Palmbüschelträger, wenn die Herstellung ganz ohne moderne Materialien wie Draht oder Schnüre gelingt und die Teile allein von Weiden zusammengehalten werden. Dafür müssen die jugendlichen Träger aber schon einige Wochen vor dem Palmsonntag auf die Suche gehen, damit die Weiden in Wasser gelegt die nötige Flexibilität zum Binden besitzen. Nicht mehr so verbreitetet ist heute der Brauch, dass etwas größere Kinder mehrere große Palmbäume, wie sie auch genannt werden, für andere Familien anfertigen. Noch vor einer Generation waren es vor allem Jugendliche, die sich mit der aufwendigen Arbeit am Palmbaum ein wenig Taschengeld dazuverdienten.

Die gesegneten Büschel werden Zuhause in den Stallungen aufgehängt und sollen Hof und Stall ein ganzes Jahr lang vor Unheil schützen. Heute werden viele der Palmbüschel aber auch als interessante Dekoration in Gärten und an Schuppen aufgehängt. Den gleichen Zweck erfüllen heute auch die geschmückten Palmgestecke, in denen die Palmkätzchen immer ein Bestandteil sind.

In seiner Predigt ging Pfarrer Herrmann vor allem auf den Palmsonntag in seiner Funktion als Startpunkt der österlichen Karwoche ein. Er rief die Gläubigen auf, sich auf die Osterliturgie einzulassen.